Hi Agneta!
Ein interessantes Gleichnis: Die Beziehung als Schachpartie! Dieses "Spiel der Könige" würde ja schon sattsam verglichen und gleichgesetzt mit Politik, Strategie, Philosophie! Von dorther kommt es ja auch - aber letztlich ist es auch für intime Verhältnisse gültig! Was sind unsere gegenseitigen Manipulationen durch Gespräche und Verhaltensstrategien denn auch anderes als - wenn auch (hoffentlich) liebevolle - Versuche, eigene Vorstellungen und Ziele innerhalb einer Beziehung zu verwirklichen? Oder die Beziehung so werden zu lassen, wie man selbst sie sich vorstellt und erträumt?
Und da passt es eben nicht immer zusammen! Was dem einen Schutz und Geborgenheit ist, Behüten und Bewahren, erscheint dem anderen womöglich als Gefangenschaft und Bevormundung, Kontrollzwang und Eifersucht.
Nicht umsonst gibt es den Spruch: Was du wirklich liebst, musst du loslassen können! Dann kommt es freiwillig zu dir zurück. Nimmst du es aber für dich gefangen, wirst du es verlieren.
Vorschläge:
Ich war so frei, ich habe dich geliebt
mit Haut und Haar und ohne jede Frage.
Figuren sind wir,
und das Schicksal schiebt
uns übers Schachbrett unsrer Lebenstage.
So erscheint mir der Satz direkter formuliert.Ich war so frei und hab dich lieben wollen,
du warst der König, ich war deine Dame.
Respekt und Anstand wollten wir uns zollen.
Du machtest aus der Wilden eine Zahme.
Ich bin
zu groß, dein Schachbrett engt mich ein,
Die Aussage "Ich bin so frei" von einer Eingeengten ist unlogisch. Gemeint ist "freidenkend" oder "freiheitsliebend", aber das ist semantisch etwas anderes. "Frei" im Wortsinne ist das LyrIch ja eben NICHT!ich lass mich nicht wie einen Bauern schieben.
Es tut mir leid, ich kann kein Schachmensch sein,
Komma hier.und dennoch werde ich dich immer lieben.
Ach, bin ich dir nicht völlig einerlei,
dann mach mich frei, dann lass mich wieder frei.
Sehr gern gelesen und bearbeitet!

LG, eKy