Hi Martin!
Woher wusstest du, wie lange ich gebraucht habe? - Scheeerz ...
Hier geht es um 2 ehemalige Freunde, von denen einer dem anderen einfach so die Freudschaft aufgekündigt hat, ohne große Erklärung, weil er ihn offenbar unerträglich fand. Der andere, sich keiner Schuld bewusst, da ja nicht darüber geredet worden war, war seinerseits durch diese Art der "Trennung" zutiefst verletzt, offenbar nicht einmal einer Erklärung wert gewesen zu sein.
Wo du - wie in deinem letzten Text ersichtlich - praktisch jede Zeile mit teils undurchschaubaren Bildern und geheimnisvollen Sybolismen überfrachtest, sodass das Lesen zu einer synaptischen Tortur zu werden droht, begnüge ich mich eben mit einem Bild für eine ganze Strophe. Klar, dass DIR das zu wenig erscheint.
Ich spiele eben gern mit Sprache, suhle mich ab und an geradezu darin - und uninteressant zu lesen ist es bestimmt nicht (denke ich mal
). Zudem stimmt deine Aussage gar nicht: Das Hosenbild umfasst exakt die beiden Mittelzeilen, also nur die halbe Strophe.
Meine Phrasen mögen zuweilen "marzipanmildlich" oder distanziert sein - ich muss dem Leser ja nicht jeden ohnehin aus dem Textzusammenhang ersichtlichen Fakt wie einen nassen Ausreibfetzen um die Ohren dreschen. Und man will ja "lyrisch" bleiben. Wichtig ist, dass der Leser die Symbole deuten kann, und zwar möglichst sofort und ohne minutenlang darüber grübeln zu müssen, was ihn jedesmal völlig aus dem Lesetakt würfe.
Eine kaputte Freundschaft, die nie wieder belebt werden kann, mit einer (leicht personifizierten) Ruine zu vergleichen, die kein Lebendiges mehr tragen will - das Bild ist jedem sofort klar, ohne großes sprachliches oder philosophisches Brimborium. Das kann man LESEN!
Vielen Dank für deine nachvollziehbaren Gedanken!
LG, eKy