Wunderbar, tiefempfunden, anregend, vollendet, mich allenfalls mit dem Wunsch nach einem etwas unverzagteren Ende hinterlassend.
Ansonsten nur korinthöse Rumgefummelei:
Du fühlst die Jahre, wie sie unbenutzt verstreichen,
und fragst dich hin und wieder, welche Lebensziele
dir tätlich zu
erfüll'n hienieden wohl gefiele, [um die Wdh. von "noch" zu vermeiden]
so du noch etwas wirken wolltest und erreichen.
[...]
Was bleibt von alledem, was wir gehetzt durcheilen,
als zögen uns Gewichte unerklärten Glaubens
durch
die Kulissen des Verhinderns und Beraubens? [liest sich für mich etwas flotter]
Es bleibt genug! Das Aufbegehren! Diese Zeilen! [Das ist jetzt nat. kein wirklich ernstgemeinter Vorschlag, die resignierte Haltung des LI (hoffentlich mit dem Autor unidentisch!) ist nun mal wie sie ist... aber mich juckte es halt, dem LI etwas Positiveres zuzurufen...
]
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Vgl. auch Goethe:
"Die Jahre nahmen dir, du sagst, so vieles:
Die eigentliche Lust des Sinnespieles,
Erinnerung des allerliebsten Tandes
von gestern, weit und breiten Landes
durchschweifen frommt nicht mehr; selbst nicht von oben,
der Ehren anerkannte Zier, das Loben,
erfreulich sonst, aus eignem Tun Behagen
quillt nicht mehr auf, dir fehlt ein dreistes Wagen!
Nun wüsst ich nicht, was dir Besondres bliebe?"
"Mir bleibt genug! Es bleibt Idee und Liebe!"