I
Wie streiften unsre Sommerblicke
so gerne über grüne Flur,
als reiften alle Frohgeschicke
in unbeschwerten Bildern nur.
Wir hoben uns aus lichten Träumen
in sanfte Tage ohne Last,
aus kinderleichten Zwischenräumen
in große Spiele ohne Rast.
Was waren wir am Ungeübten
erfahren schon und dennoch Kind,
und während wir das Leben übten,
entstanden jene, die wir sind.
II
Geprüft sind meine Augen heute
an vielem, was ich damit sah,
und mancher Tag, den ich bereute,
geht mir in Nächten schmerzlich nah.
Erwähltes ging durch diese Hände,
verlor sich dennoch in der Zeit.
Sie zogen Grenzen, bauten Wände
und hielten wehrhaft sich bereit.
Gestählt das Herz an den Verlusten,
die ich mir selber angetan,
Gefühle, die verbluten mussten
für irgendeinen Größenwahn ...
III
Erlöst aus allem Auferlegten
erfahren wir einander neu,
Erinnerungen, die sich regten,
aus Kindertagen, lieb und treu,
erhoben uns aus kalter Irrung,
aus blinder Unbeholfenheit
und des Alltäglichen Verwirrung
zurück in die geliebte Zeit.
Aus jener Fülle lass uns graben,
woraus man wieder aufersteht.
Das Leben schenkt, doch seine Gaben
erkennen wir mitunter spät.