Autor Thema: Morgen  (Gelesen 926 mal)

wolfmozart

Morgen
« am: Dezember 23, 2017, 11:26:34 »
Und wieder ward es Morgen.
Ein neuer Tag entsteigt dem Dunst;
Vergessen längst die dunklen Sorgen
Umspült uns Licht mit seiner Gunst.

Im Wald verhält die Ruhe noch
Doch schon brichts hell durch das Geäst;
Das Grün erwacht aus seinem Schlaf, durchnässt
Streift ab das Joch der Nacht
Reibt müde sich die Glieder wach
Und nimmt des Tages Arbeit auf.
So ist nun mal der Welten Lauf.

Erich Kykal

Re: Morgen
« Antwort #1 am: Dezember 23, 2017, 14:24:33 »
Und wieder ward es Morgen.
Ein neuer Tag entsteigt dem Dunst;
Vergessen längst die dunklen Sorgen
Umspült uns Licht mit seiner Gunst.

Im Wald verhält die Ruhe noch
Doch schon brichts hell durch das Geäst;
Das Grün erwacht aus seinem Schlaf, durchnässt
Streift ab das Joch der Nacht
Reibt müde sich die Glieder wach
Und nimmt des Tages Arbeit auf.
So ist nun mal der Welten Lauf.


Hi WM!

Ach dies gefällt mir. Hier ein paar Tipps:

S1Z3 - Komma ans Zeilenende. Zudem passt dieser Satzteil nicht zum folgenden, da es keinerlei Bezug gibt. Anders so: "Vergessen (oder: entfallen) lang den dunklen Sorgen, ..."

S2Z1 - Komma ans Zeilenende.

S2Z3 - Komma ans Zeilenende.

S2Z4 - Komma ans Zeilenende.

S1Z1, S2Z3 und S2Z4 sind zu kurz oder zu lang, fallen aus dem Metrum. Solltest du dies nicht bewusst so gesetzt haben, hier eine metrisch korrrekte Version:


Und wieder einmal ward es Morgen.
Ein neuer Tag entsteigt dem Dunst;
Vergessen lang den dunklen Sorgen,
Umspült uns Licht mit seiner Gunst.

Im Wald verhält die Ruhe noch
Doch schon brichts hell durch das Geäst;
Das Grün erwacht, vom Schlaf durchnässt,
Streift endlich ab das Joch der Nacht,
Reibt müde sich die Glieder wach
Und nimmt des Tages Arbeit auf.
So ist nun mal der Welten Lauf.


Nach all der begeisterten Naturbeschreibung erscheint mir die Conclusio ein wenig zu lapidar und achselzuckend. Ich hätte da ein wenig mehr Emotion hineingeschrieben, zB so:

Reibt sich die müden Glieder wach
und fügt sich in des Tages Lauf -
Dem Zeugen geht die Seele auf!

Oder so ähnlich.

Sehr gern gelesen!  :)

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

wolfmozart

Re: Morgen
« Antwort #2 am: Dezember 30, 2017, 11:05:20 »
Hallo Erich,

Dank dir fürs Kommentieren.

Und wieder einmal ward es Morgen.
Ein neuer Tag entsteigt dem Dunst;
Vergessen lang den dunklen Sorgen,
Umspült uns Licht mit seiner Gunst.

Im Wald verhält die Ruhe noch
Doch schon brichts hell durch das Geäst;
Das Grün erwacht, vom Schlaf durchnässt,
Streift endlich ab das Joch der Nacht,
Reibt müde sich die Glieder wach
Und nimmt des Tages Arbeit auf.
So ist nun mal der Welten Lauf.


...Diese modifizierte Version ist eine Verbesserte. Ein Gewinn für mein Poem.
Ich lass meine alte Version auch stehen, damit der Leser vergleichen kann.


Reibt sich die müden Glieder wach
und fügt sich in des Tages Lauf -
Dem Zeugen geht die Seele auf!


...mehr Enthusiasmus allemal, aber das würde von meiner ursprünglichen Version doch zu sehr abweichen. Vielleicht kommentiert das wer, wäre interessant wie das andere Schreiber sehn.

Viel Kreativität fürs neue Jahr wünscht

wolfmozart