Ich bin in meinem Fleisch gefangen
und in der Zelle meiner Zeit;
und lange bangend an die Stangen
der eignen engen Endlichkeit.
Mein Ahnen und mein vages Wittern,
mein klares Wissen und Kalkül
begrenzt mein Geist mit seinen Gittern,
mit seinen Fesseln mein Gefühl.
Auch meine Augen sind ein Kerker -
ich sehe nicht, was sie nicht sehn;
ich kann nur an dem einen Erker,
der Aussicht meiner Augen stehn.
So will ich manchmal fast erblinden,
die Wand nicht sehn von Geist und Sinn.
Wie soll ich nur zur Freiheit finden,
wenn ich selbst das Gefängnis bin?
Und diese Haft ist lebenslänglich,
die Todesstrafe steht am Schluss,
ich spür so stark - ich bin vergänglich
und dass ich damit leben muss.
Und einsam trag ich diese Steine,
denn jeder stirbt für sich allein
und letztlich lebt man auch alleine...
doch nein:
Wir fühlen uns als kleine Scherben,
doch sind ein unteilbarer Krug,
so fürchten wir uns vor dem Sterben,
doch Trennung, das ist Traum und Trug.