Hi Cypi!
Schön, mal wieder etwas von dir zu lesen, auch wenn es aus dem Fundus ist!
Still steigt der Nebel auf.
Der Sommer neigt sich seinem Ende.
Es will der Tag nun spät erst grüßen.
Schon liegt das bunte Laub zuhauf.
Es naht die Jahreszeitenwende.
Wie früh liegt heut die Nacht zu Füßen!
Schon macht die Schwalbe sich auf ihren Weg;
Die Sonne wird ihr allzu matt.
Der Herbst naht sich am Wiesensteg.
Die Felder liegen erntesatt.
Die Frucht verdorrt im müden Gras.
So nimmt September wieder Maß.
Die letzten bunten Falter schweben
wie zarte Blüten durch den Tag.
Noch brennt des Sommers Kraft die Reben,
doch Wildes neigt sich ohne Klag.
Hier würde ich die unschöne Verkürzung von "Klag" umgehen: "wie zarte Blüten durch die Tage. // ... ohne Klage."So nimmt September wieder Maß.
Bedächtig wird das Leben.
Es komme nun, was kommen mag.
Ringsum verändern sich die Farben,
das Dunkle wird ganz mählich lind.
Versorgt sind allerletzte Garben
und kühler grüßt der Abendwind.
Die Traube füllt mein helles Glas.
So nimmt September wieder Maß.
Letztes Blühn am Wegesrand.
Birkenhäupter werden licht.
Dunkler schimmert roter Sand.
Leerer scheint der alte Hag.
Sanfter rinnt's durchs Stundenglas.
Es komme, wie es kommen mag:
Die ersten fünf Zeilen dieser Str. beginnen betont. Absicht oder nicht, mich stört's. Hier eine unbetont auftaktende Variante:
Ein letztes Blühn am Wegesrand.
Die Birkenhäupter werden licht.
Es schimmert dunkler roter Sand,
und leerer scheint der alte Hag.
Das Jahr verrinnt durchs Stundenglas.Jetzt nimmt September wieder Maß.
Sehr gern gelesen, die stimmungsvolle leise Wehmut!
LG, eKy