Autor Thema: Der neue Mann  (Gelesen 1513 mal)

gummibaum

Der neue Mann
« am: M?RZ 13, 2017, 22:04:21 »
Ich mag die Weiber, die mit feisten Ärschen,
verfaulten Zähnen, ausgelutschter Brust,
betrunken und im Bann der geilen Lust
brutal mich niederreißen und beherrschen.

Und wenn sie mir die Scham, die ungewaschen
nach Blut, Urin und Ausfluss stinkt, direkt
auf meine Zunge pressen, die sie leckt,
bin ich entzückt, wie dreist sie mich vernaschen.

Und wenn sie wieder selbstzufrieden tönen:
„Na, Süßer, so gefällt es dir doch gut!“,
beginne ich betäubt vor Lust zu stöhnen,

so dass sie mich als Opfer ihrer Wut
auf Weiberkrieg mit Blutergüssen krönen -
und dann entbrennt in mir der Liebe Glut…


Anmerk.: Ich dachte, ich dreh den Spieß mal um, lass sich die Frauen wie manche Männer aufführen und den "neuen" Mann noch genießen, wie der letzte Dreck behandelt zu werden.


Erich Kykal

Re: Der neue Mann
« Antwort #1 am: M?RZ 14, 2017, 00:30:36 »
Hi Gum!

Ich habe ja schon darüber geschrieben, aber da dies nun anderswo steht, hier noch einmal:

Es geht auch hier um eine umgekehrte Perspektive. Allerdings verstand ich das erst durch den Erklärungssatz hintennach, denn es gibt durchaus nicht unerheblich viele Männer, die gern zur Domina gehen und sich genau SO behandeln lassen, weil sie drauf stehen. Und so habe ich es zuerst denn auch für mich interpretiert.

Die Quartette sind besonders "drastisch" - ehrlich, mir grauste ein wenig beim Lesen, und ich bin keiner von den Empfindlichen, was Erotik betrifft. Aber deine Wortwahl zaubert Bilder von Huren, wie sie zur Zeit von Jack the Ripper in den Londoner Slums umgingen, verlaust, verdreckt und in besseren Lumpen, besonders das mit den ausgelutschten Brüsten, verfaulten Zähnen, ungewaschner Scham usw - Bäh, nicht meins! Wuärks!

Aber ich verstehe das Atavistische, Ursprüngliche, das du beschwören willst. Diese pure, nicht durch Zivilisation gefilterte Urzeitlust, diese unmittelbare Körperlichkeit und die Macht, die sie über uns hat, wenn wir erregt sind.

Eine kleine Anekdote dazu: Eine Forschergruppe reist mal zu den Ureinwohnern von Irgendwo, da wo sie mit einem Pebisköcher rumlaufen, ausgehöhlte Rüben - ich glaube, Borneo oder irgendwo da unten.
Da sie es wirklich ernst meinten damit, eingehende "Erfahrungen" zu machen mit dem Steinzeitleben (dieser Stamm war noch fast "wild", gerade mal eben weg von Kannibalismus und Schrumpfköpfen), heiratete eine der Forscherinnen sogar den Häuptling. In der Hochzeitsnacht wollte er sie besteigen - und kriegte keinen hoch. Er musste zuerst zu einer seiner anderen Frauen gehen und zwischen ihren Beinen "vorschnüffeln", um Sex mit der klinisch sauberen Zivilisationpflanze haben zu können. Sie war ihm einfach zu geruchlos gewesen! Sie stank zu wenig für ihn.  ;D ::)

Wie gesagt, ich verstehe, was du beschwören willst - aber deine Worte sind schon reichlich ... gewöhnungsbedürfig. Für meine Zivilisationsvorstellungen von Sex vielleicht einen Tick zu - sagen wir: "Saftig".  >:D
Ehrlich, vor so einem Weib würde ich wegrennen, egal wie geil ich wäre! BRRRR!

Dennoch gern gelesen, weil es - bei allem Ekel oder nicht - wirklich Wirkung erzielt!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Der neue Mann
« Antwort #2 am: M?RZ 14, 2017, 20:02:11 »
Lieber Erich,

die Geschichte mit dem „Vorschnüffeln“ gefällt mir. Zu Zeiten, als die Venus von Willendorf das Schönheitsideal war, hatte der Ausspruch „ich kann dich nicht riechen“ sicher noch die Bedeutung von: „dein Geruch ist zu schwach“.

LG gummibaum

Letreo71

Re: Der neue Mann
« Antwort #3 am: M?RZ 14, 2017, 21:18:31 »
Lieber Gummibaum,

wie gut, dass du es erklärt hast. Ganz schön abartig. ;D

Lieben Gruß

Letreo

gummibaum

Re: Der neue Mann
« Antwort #4 am: M?RZ 16, 2017, 09:57:44 »
Ja, letreo. Harter Tobak.

Eine Feministin (Brantenberg) schrieb mal ein einen Roman, in dem die Frauen die Oberhand hatten und männlich determinierte Begriffe umgeprägt waren. "Sie verlor die Befrauschung" usw.

LG gummibaum 

cyparis

Re: Der neue Mann
« Antwort #5 am: M?RZ 27, 2017, 16:43:54 »
Oh, gummibaum,

das ist brrrrrr! :(

LG
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re: Der neue Mann
« Antwort #6 am: M?RZ 27, 2017, 16:56:57 »
"Befrauschung" ist ein schlechtes Beispiel, denn das Gegenteil zu "Herr" wäre eher "Diener". Wenn in einem Wort "mann" vorkommt, dann passt diese Art der Änderung Mannschaft - Frauschaft, Mannweib - Fraukerl, ...  ;D).

Das Gegenteil zu Beherrschung aber wäre Bedien(er)ung!  ;D ;)

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Der neue Mann
« Antwort #7 am: M?RZ 27, 2017, 18:03:51 »
hallo gummibaum,

deftige worte hast du gesprochen, nicht unbedingt jedermanns sache für den, der lyrik nur schöngeistig versteht.
nichtsdestotrotz:
die sexualtität an sich ist nichtnur  schöngeistig - eher "handfest", und da gibt es ja alle möglichen varianten.
sie kann auch derb sein - und das erschreckt uns.
sie kann ungeheuerlich sein - das macht uns angst.
sie ist elementar - und gegen elementares ist sowieso kein kraut gewachsen. das erzeugt gefühle der ohnmacht.

was wunder also, dass die sexulaität, so wie sie ist  oder sein kann, gerne "ins eck" gestellt wird:
verleugnet, verdrängt, verteufelt, totgeschwiegen,.....

das unbewusste lässt sich aber nicht belügen.

ob der "neue mann" allerdings wirklich der unterwürfige sein muss/ wird, wage ich zu bezweifeln.
ich denke, das ist wieder nur eine etikettierung. manche lieben es halt, sich zu unterwerfen, manche wollen lieber dominieren.
und manche, die von berufs wegen gezwungen sind, dominanz darzustellen, suchen im privaten bereich gerne die konträre rolle auf ( um auch einmal zu leben , wa sonst nur im "schatten" bliebe)

überhaupt scheint mir die sache mit der dominanz etwas sehr relatives zu sein. in langjährigen beziehung kann das auch mal kippen.
es kann sich auch zyklisch formen und abwechseln.

solange die sache ein spiel bleibt, mit regeln, die geändert werden können, ist es weder alt noch neu, nur menschlich.

masnchmal allerdings kann es schon befremden, vor allem, wenn man überraschenderweise in die eigenen abgründe blicken muss....


lg, larin

cyparis

Re: Der neue Mann
« Antwort #8 am: M?RZ 27, 2017, 18:12:10 »
Aber das Ganze  ist so  u n a p p e t i t l i c h! :o
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Curd Belesos

Re: Der neue Mann
« Antwort #9 am: Juli 25, 2017, 01:05:57 »
allerdings kann es schon befremden, vor allem, wenn man überraschenderweise in die eigenen abgründe blicken muss....

und genau diese, meine eigenen, teilweise noch unbekannten Abgründe liebe ich  >:D

moin moin gummibaum,

dein Gedicht gefällt mir, da es etwas schmutziges, verruchtes beschreibt, das sich doch täglich in den Bordellen dieser Welt so oder ähnlich abspielt. Oder  8)

Einen duftigen Gruß aus dem Travetal  ;)

von Curd

Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch