Der Winter hat sein Reich nun preisgegeben,
ihm folgt der Lenz mit frischem, frohen Klang,
vorbei die Zeit, da uns kein Vogel sang,
in der Natur erwacht jetzt neues Leben.
Die Wiese wirkt noch schmucklos, grau verlassen,
und auch der Wald steht wartend, kahl und schlicht,
doch wenn die braune Knospe grünend bricht,
kann man der Schönheit Fülle kaum erfassen.
Ein Blumenmeer und Grün an Strauch und Bäumen
beschert uns schwermutvolle Liebeslust,
erwartend schlägt das Herz uns in der Brust,
denn es ist schöner noch als in den Träumen,
in denen wir zur Winterzeit verweilten,
als uns nur Frost und Dunkelheit umfing,
bis dieser raue Bursche endlich ging
und wir dem Frühjahr froh entgegen eilten.
Wir fühlen uns nun neu im Glück geborgen,
froh hoffend, dass es lange noch verweilt
und unserm Leben nicht zu schnell enteilt,
denn wir genießen jeden Frühlingsmorgen.
© Curd Belesos