Autor Thema: Tief in meinen stillen Stunden  (Gelesen 2547 mal)

Laie

  • Gast
Tief in meinen stillen Stunden
« am: M?RZ 07, 2017, 12:13:27 »
Tief in meinen stillen Stunden
möchte mein Erwachsensein
in den Wehen seiner Wunden
weinend nach den Eltern schrein.

Und der Kindheit bunter Garten
färbt sich langsam dunkelrot.
Alles harrt im Herbsterwarten.
Ich bin still und fast schon tot.

Erich Kykal

Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #1 am: M?RZ 07, 2017, 14:52:31 »
Hi Laie!

Wunderschön formuliert, melodisch weich fließen die Zeilen. Tieftraurig lassen einen die Verse zurück - man fühlt Hoffnungslosigkeit und Trauer über die verlorene Jugend und Tatkraft.

Ein depressiver Mensch + ein Seil + dieser Text: Ein Zielfoto!

Dennoch sehr gern gelesen! (Ohne Seil!  ;))

LG, eKy
« Letzte Änderung: M?RZ 07, 2017, 19:50:15 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Laie

  • Gast
Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #2 am: M?RZ 08, 2017, 10:18:11 »
Hi eKy,

vielen Dank für deine lobenden Worte :)
Dieses Gedicht kann sich, so denke ich, auch auf Menschen beziehen, die erst am Anfang ihres Erwachsenseins stehen. Job, Wohnungssuche, Liebe und alles, was damit einhergeht und daraus folgen kann. Das kann Angst machen. Mir macht Angst.


Gruß,
Laie

Erich Kykal

Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #3 am: M?RZ 08, 2017, 15:06:05 »
Hi Laie!

Also bist du ein junger Mensch? Seltsam - anhand deines Vokabulars, deiner Sprachhabung und deines Umgangs mit Inhalten habe ich mir dich immer als Mann meines Alters oder älter vorgestellt. Das darfst du aber ruhig als Kompliment auffassen - es beweist deinen offenbar hohen Grad an Sprachdurchdringung, dein enormes Talent dafür sowie einen bereits früh gereiften Geist. Ein Buddhist würde vielleicht sagen: Eine alte Seele, die schon viele Leben gelebt hat ...

Ich habe zwischen 20 und 40 kaum geschrieben (wohlmeinende Studienkollegen hatten mich überzeugt, dass keiner heutzutage mehr "klassische" Lyrik liest, und "modern" wollte ich nie schreiben. Das war zu einer Zeit, als ich noch andere mit meinen Gedichten erreichen wollte, eine Botschaft und ein Sendungsbewusstsein hatte. Als ich daran glaubte, dass niemand sich für meinen lyrischen Stil interessierte, wurde ein weiteres Schreiben obsolet.), aber wenn ich es gatan hätte, so glaube ich nicht, dass ich auch nur annähernd deinen sprachlichen und intellektuellen Reifegrad damit gezeigt hätte!

LG, eKy
« Letzte Änderung: M?RZ 08, 2017, 15:44:00 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Laie

  • Gast
Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #4 am: M?RZ 08, 2017, 16:01:06 »
Hi eKy,

ich bin 25, also noch relativ jung, würde ich sagen  ;D Vielen Dank für das Kompliment. In meinen Gedichten setze ich mich weitestgehend mit meiner Gefühlswelt auseinander. Das mag gereift klingen, aber für das wahre Leben fühle ich mich nicht reif genug. Auch auf emotionaler Ebene bin ich weit von dem entfernt, was ich Reife nennen würde.

Du stellst dein Licht mal wieder unter den Scheffel  :)


Gruß,
Laie

Erich Kykal

Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #5 am: M?RZ 08, 2017, 17:01:00 »
Mitnichten!

Läsest du einige meiner damaligen Teenager-Ergüsse, du würdest wissen, wovon ich rede! Aber die habe ich wohlweislich nie im Internet publiziert!

Also - hier wird nix gescheffelt!  ;) :)

LG, eKy
« Letzte Änderung: M?RZ 08, 2017, 18:24:22 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #6 am: M?RZ 08, 2017, 18:18:45 »
Lieber Erich ,

du hast am Ten genagt? das muss ja ätzend gewesen sein?    ;D

hi laie,
das mit der "reife" das kommt schon noch - spätestens dann, wenn die gelenke knacken....

lg, larin
« Letzte Änderung: M?RZ 08, 2017, 18:40:58 von a.c.larin »

Erich Kykal

Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #7 am: M?RZ 08, 2017, 18:26:25 »
Hi Larin!

Ich weiß nicht, was du meinst, aber wer:

spätestnsn

so schreibt, wird schon wissen, was Sache ist ...  ;) ;D

LG (knack!), eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #8 am: M?RZ 08, 2017, 18:41:55 »
Hi Erich,

( tu nicht so, als ob du nicht wüsstest!  ;)  - na gut, dann weiß ich jetzt aber auch nix!   ;D

lg, larin


Curd Belesos

Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #9 am: M?RZ 09, 2017, 17:05:21 »
moin moin Laie,

tief in deinen stillen Stunden hast du tiefe, reife Gedanken gefunden und zu Papier gebracht.

Du hast eine gute lyrische Ausdrucksweise, sie gefällt mir sehr.

LG
CB
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

Laie

  • Gast
Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #10 am: M?RZ 10, 2017, 09:42:45 »
Hallo larin,

wenn das so ist, kann ich auf die Reife noch etwas verzichten ;D


Hallo Curd,

ich freue mich sehr über deinen lobenden Kommentar! Hab vielen Dank :)


Grüße,
Laie

cyparis

Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #11 am: M?RZ 26, 2017, 20:15:46 »
Lieber Laie,

Du schreibst tief aus meiner seinerzeit einundzwanzigjährigen Seele -  das ist sehr lange her, aber mir heute noch sehr gegenwärtig.
Ich reihe mich in die Reihe der Lobredner/innen ein!

Lieben Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Laie

  • Gast
Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #12 am: Mai 30, 2017, 13:17:31 »
Hallo cyparis,

auch hier hast du einen schönen Kommentar hinterlassen, den ich nicht bemerkt habe... ich Pfeife  :-[

Wenn man sich in diesem Gedicht wiederfindet geht bzw. ging es einem nicht gerade prächtig. Dennoch hoffe ich, dass es etwas Tröstliches hat.


Gruß,
Laie

gummibaum

Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #13 am: Juni 05, 2017, 14:38:51 »
Mit 25 Jahren habe manchmal ähnlich gefühlt. Ich kam im Studium nicht weiter, hatte auch gar keinen Antrieb mehr, obwohl ich körperlich vor (nicht nutzbarer) Kraft strotzte. Paralysiert, aber natürlich zu alt, wieder zu Hause anzuklopfen ...

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut.

LG gummibaum     

Erich Kykal

Re: Tief in meinen stillen Stunden
« Antwort #14 am: Juni 05, 2017, 20:30:24 »
HI Gum!

Das ist gar nichts! ICH habe aus der Antriebslosigkeit ein ganzes Leben gemacht!! Ich habe in den letzten 50 Jahren so gut wie nie eine Lebensentscheidung getroffen, eigentlich brauchte ich nur zu warten, bis sich irgendetwas ergab, das mich ein Stück weitertrieb. Und die wenigen Entscheidungen, die ich doch traf, folgten stets dem Weg des geringsten Widerstandes, sprich dem des am wenigsten zu erwartenden Aufwands bei einem größtmöglichen Potential des Von-der-Welt-in-Ruhe-gelassen-Werdens.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.