O Liebe, wo du fehlst im Gange
der Stunden einer tiefen Not,
glüht heimlich deine zarte Wange
an klammen Herzen, welche bange
dem Ende wehren, das dir droht.
O Liebe, wo du innig waltest,
enthebst du uns sogar dem Tod!
Die Tage, die du wohlgestaltest,
die Stimme, der du nie erkaltest,
sind einem Darbenden wie Brot.
O Liebe, wo du selig schmachtest,
entringst du uns der kalten Zeit!
Den Sehnenden, die du bewachtest,
den Glühenden, die du umnachtest,
bist du der Atem, der befreit.
O Liebe, wo man deiner achtet,
verstummen Weh und alles Leid.
Es liegt gebändigt und entmachtet,
und alles Schöne siegt und trachtet
uns gut zu sein in Ewigkeit.