Ein schmales Giebeldach mit übermoosten Schindeln,
granitnes Mauerwerk mit grob verputzten Ritzen,
gebohrte Löcher, drin die Gitterenden sitzen,
dahinter Glas und Räume, die von Tiefe schwindeln:
Ein flaches Schnitzwerk, das in vielgeübten Händen
zum Leidensbild sich fügte, das vom Heiland kündet
und immer feiertags in fromme Herzen mündet,
gerahmt von ausgewitterten und feuchten Wänden
und beiderseits bewacht von den Kastanienbäumen,
die groß und ungerührt die Betstatt überbreiten,
als wüssten sie Geschichten aus den alten Zeiten
von wahren Paradiesen, davon Menschen träumen.
Von hinten kriecht der schwarze Schimmel in die Szene
und macht sie sterblich und im Zeitenlauf vergehend.
Ein Wind kommt auf, und mit den letzten Blättern wehend
entsickert der Moment, dass er sich ewig dehne.