Ein Augenblick der Schönheit

[Erich Kykal]

Ein glitzerndes Wispern, in tanzenden Flocken geboren,
eh wolkenverhüllte Gedanken das Bild überschweigen.
Ein blinkendes Kichern, im Frierenden leichthin beschworen,
das Reich offenbarend, wo funkelnde Wunder sich zeigen.

Dem lauschenden Geiste, der fühlend sein Schauen verzweigte
im taumelnden Himmel, den kurz nur die Sonne berührte,
im Lächeln vertrauter dem Sterblichen, das sich ihm zeigte,
wird leichter die Last, der kristallener Tanz ihn entführte.

[cyparis]

Lieber Erich,

das ist sehr lautmalerisch und klingend.
Und selbst ein Augenblick der Schönheit, leicht und tänzerisch wie das Spiel der Flocken.
Das Bild stellt sich sofort ein und das kaum hörbare Knistern (Wispern ist schön!) dringt ans Ohr.
Ein subtiler Genuß.

Lieben Gruß
von
Cyparis

[Erich Kykal]

Hi Cypi!

Ich habe noch ein wenig daran herumgedokert - zuvor waren noch einige Stellen deutlich unrund. Anderswo habe ich mir sagen lassen, die Verse wären amphibrachysch (oder daktylisch, denn da waren auch noch zwei Zeilen mit betontem Auftakt und männlicher Kadenz dabei), aber mit diesen Fremdwörtern werde ich mich wohl nie ganz anfreunden!

Hier ging es mir darum, ein Bild möglichst intensiv sprachlich zu vermitteln. Das Versamß ergab sich beim Schreiben von selbst.
Vielen Dank für das positive Feedback (Tschuldige! - Ohne Anglizismus: die positive Rückmeldung)! 

LG, eKy

[cyparis]

feedback = füttere den Hintern   

[Curd Belesos]

moin moin Erich,

wie Cyparis bereits schrieb, ein subtiler Genuss, sehr schön auch das ausladende Versmaß.

LG
CB

[Erich Kykal]

Hi Curd!

Danke für die Blumen, aber das war eher was für Zwischendurch ... Ich bin nicht mehr so recht glücklich damit. 

LG, eKy

[gummibaum]

Hallo Erich,

wie hier schon gesagt, besticht die Lautmalerei, die die Stille des Schneefalls leise tönen lässt.

Sehr gern gelesen.

LG gummibaum
l

[Erich Kykal]

Hi Gum!

Danke. Gestern schien mir irgendwie, als wäre gerade die Lautmalerei hier zu kurz gekommen, als würden die langen Zeilen eben nicht so recht fließen wollen. Heute scheint es mir anders - wer weiß warum? Vielleicht weil mir der Leserhythmus eher fremd und ungewohnt ist - ein "katalektisch daktylischer Fünfheber" (was immer das heißen mag  ).

Wikipedia sei Dank kann ich hinterher immer nachschlagen, was ich da zusammengeschustert habe ... 

LG, eKy

[Curd Belesos]

moin moin Erich,

deine Poesie entspringt deinen Gefühlen, die an einem anderen Tag verändert sein mögen, aber allein deine erste Zeile ist ein Genuss.

Änderungen verfälschen meistens das ursprüngliche Gefühl.

Auch wenn dir die 15 Silben pro Zeile ungewohnt sind, es ist lautmalerisch hervorragend gelungen, wie Cyparis schrieb:

Das Bild stellt sich sofort ein und das kaum hörbare Knistern (Wispern ist schön!) dringt ans Ohr. Ein subtiler Genuß.

LG
CB

[Erich Kykal]

Hi Curd!

Ich habe einige Stellen nochmals überarbeitet und bin nun viel zufriedener mit dem "organischen" Fluss der Sprache! 

LG, eKy

[cyparis]

Lieber Erich,

wie schade, daß Du die veränderte Fassung nicht unter Dein Original gestellt hast!

Cypi

[Erich Kykal]

Hi Cypi!

Daran denke ich nie, weil ich immer gleich den Text selbst ausbessere. Zudem ist es mir lieber, immer nur eine Version "offiziell" im Faden zu haben.

LG, eKy

[cyparis]

Wirklich schade!

Lieben Nachtgruß
von
Cypi