Autor Thema: Weckruf  (Gelesen 4610 mal)

cyparis

Re: Weckruf
« Antwort #15 am: Juni 16, 2017, 11:45:33 »
Lieber, lieber Erich!

Du verstehst es immer wieder, mich auf Deine wundervollen und tröstlichen Pfade mitzunehmen!


Das mag sich sukzessive wieder ändern, und vielleicht liegt es auch an der allgemeinen Forenüberdrüssigkeit, die sich breitzumachen scheint. Wie auch immer, mich stört es nicht. Der "kleine Rahmen" war mir immer schon sympathischer!


Je nun, dem Forum könnte mein Zustand ja zugute kommen. ;D
Und auch mir ist der kleine Rahmen sehr genehm, auch wenn das Forum durchaus etwas blutleer scheinen mag. Es gibt wie überall ein Auf und Ab. ;)
Schade, daß Du dort in die Uni nicht kommen konntest, der Zeitrahmen war natürlich zu knapp.
Für "Vorlesungen" (nicht fachlicher Art!) hatten sie einen extra Raum und ich war baff, was da alles von den anderen vorgetragen wurde. Mit Poetry-Slam kann man es nicht  vergleichen - die Slammer sind durchweg jung. Und die Uni-Vorleser sind i.d.R. das Gegenteil davon. Aber für das Publikum mußte ich dankbar sein - das war so geduldig!

Und ich will natürlich besonderrs innig mit den Wiesenbewohnern verbunden sein!

Ganz lieben Gruß, lieber Erich,
von
Cypi  :-*



Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re: Weckruf
« Antwort #16 am: Juni 16, 2017, 14:25:02 »
Hi Phönix!

Ich mag in Foren extrovertiert wirken, aber das ist eher meiner quasiautistischen Umgangsweise mit dort für mich "unsichtbaren" Menschen geschuldet. Fachorientiert sprechend habe ich keine Hemmungen, aber im persönlichen Kontakt, mit persönlichen Gefühlen, könnte ich kaum gehemmter sein!  ::) Dort trage ich seit Jahrzehnten die Maske unverbindlicher Höflichkeit oder strategischer Zurückhaltung, auf dass kein persönlicher Kontakt allzu persönlich werde.
Ich habe offenbar ein Talent dafür, andere zu verletzen, ohne es zu wollen oder überhaupt zu bemerken, und zuweilen schafften das andere auch bei mir, vor allem, wenn der Bezug enger geworden war, ein Mensch mir tatsächlich etwas bedeutete. Nein, es ist besser, wenn die Menschheit und ich uns tunlichst aus dem Weg gehen!  8)


Hi Cypi!

Was war das mit der Uni nochmal?


LG, eKy
 
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Phoenix-GEZ-frei

Re: Weckruf
« Antwort #17 am: Juni 16, 2017, 17:41:32 »

Lieber Erich,

ich Danke dir für deine Offenheit. Das kann ich gut nachvollziehen, geht es mir doch ähnlich.
Auch dafür gibt es Gründe auf die ich nicht weiter eingehen möchte. Nur so viel, es waren
Destruktive Erfahrungen in frühester Kindheit. Leider, aber so ist es nunmal gewesen.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende

LG
Phoenix



cyparis

Re: Weckruf
« Antwort #18 am: Juni 16, 2017, 18:50:19 »
Lieber Erich,

in der Uni-Klinik gibt es einen "Raum der Stille", da wurden manchmal Gedichte vorgelesen.
Eher schon ein wenig weihevoll, ganz anders als Slamvorträge.

Lieben Gruß
von
Cypi :-*
Der Schönheit treu ergeben
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Erich Kykal

Re: Weckruf
« Antwort #19 am: Juni 16, 2017, 20:06:02 »
Hi Cypi!

Ach so - du meintest mit "Uni" die Universitätsklinik. Ich dachte dabei nur an "Universität".


Hi Phönix!

Bei mir war es zum Großteil dies: Einzelkind, weitestgehend isolierte erste Jahre wegen überängstlichem Vater, immer der Kleinste und Dickste in der Klasse, Brillenträger mit tarnbraunen oder beigen Omaklamotten und Stoppelglatze, dabei aber intelligent, altklug und klugscheißerisch, verbunden mit unsäglicher Naivität, Direktheit und Verletzlichkeit in sozialen Dingen: Das perfekte Mobbingopfer, auch wenn es damals das Wort noch nicht gab.
Ich war einfach nie gut im "Menschenspiel", so sehr ich mich damals auch danach sehnte dazuzugehören! Spott und triefende Verachtung, beißende Häme und Ausgrenzung waren meine primären Lebenserfahrungen im Alter zwischen 12 und 18. Wehrte ich mich, wurde es nur schlimmer, die letzten Jahre dieser Phase herrschte mühsamer Burgfriede, durchsetzt mit Nadelstichen und schallendem Gelächter über meine gesellschaftlich ungelenken Peinlichkeiten.

Danach - und nach einigen weiteren Enttäuschungen und traumatischen Erlebnissen (für mich und durch mich) - habe ich nie wieder anderen Menschen genug vertraut, um eine ernste Beziehung möglich zu machen. Um meine zwischenmenschlichen Unsicherheiten zu kompensieren, ging ich sogar 15 Jahre unter die Rocker, um mich mir und der Welt zu beweisen. Ein teilweiser Selbstbetrug, ist diese kleine Welt doch stark reglementiert und damit viel berechenbarer und sicherer als "normalbürgerliches" Miteinander.
Auch im Unterricht bin ich ungehemmt: Auch dies ist ein stark reglementierter Bereich, der Kontrolle erlaubt - oder zumindest eine ausreichende Illusion davon.
Jenseits davon meide ich die meisten Kontakte - vor allem aber jegliche emotionale Vertiefung von Bekanntschaften. Warum? Weil es umso schmerzlicher ist, von Menschen verraten zu werden, die man liebt - oder sie zu enttäuschen, weil man ihre hohe Meinung von der Person, die man für sie ist, nicht auf Dauer zu bestätigen vermag.


LG, eKy
« Letzte Änderung: Juli 09, 2021, 10:04:33 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Phoenix-GEZ-frei

Re: Weckruf
« Antwort #20 am: Juni 17, 2017, 19:48:31 »
Hach lieber eky,

wünschte ich mir, sagen zu dürfen.

Sagen, die Erzählung aus tausendundeiner Nacht.

Erlaube mir ein etwas längeres Vorwort:

Ichträumte wachen Augen's ein Internet(z)
Doch fehlten mir die Gleichen, im gegenüber.
Eine Sprache ohne Worte. Ein, des Betrachtens.
Nonverbalen - Körpers der nicht im Stande ist
Schloss um Schlösser zu verschließen.

Mir soll es gleich sein, denn selbst Prometheus
Zitterte ob aller Herrlichkeit wenn ich meine
Flügel spreitete. Weiße Federn nebst schwarzen
in einem Bund brennender farbiger Bögen.
Galaxien ohne Zahl, Universen immer wieder
sich selbst gebährende, Leben im Überfluss.

Das bin ICH - Phoenix und DU! GLEICH

Die Messer der Nazgûl diese Morgul Klingen der dunklen Magie
sind für mich in unserer real existierenden Welt Verletzungen
je nach Tiefe, solche Wunden, die nimmer verheilen.

Zwischenmenschliche Abweisung, Ablehnung (schwimmt nicht
mit dem Strom (sucht die Quelle)) verbales Vernichten sowie
Körper - Das Gefäß unbrauchbar, gänzlich zuvernichten.

Bei mir war es mein adar der meine naneth brutalst geschlagen
hatte. Ich erwachte unschludig, erhob mich und folgte dem
Flehen, mit einem Herzen voller Angst. Öffnete die unerlaubte
Tür....


Lieber Erich,
ein bisschen Kryptisch. Solltest du nach meiner irren Eröffnung
noch Interesse zeigen, lass es mich, durch dein Lächeln wissen.

Eigentlich wollte ich nicht. Doch du erzählst von Dir?

Ich Traue niemandem, nicht mal mir selbst, über allen Wegen.

Nur meinen Flügeln, in alle Ewigkeit!

Herzlichst der Phoenix.









« Letzte Änderung: Juni 17, 2017, 20:08:26 von Phoenix-GEZ-frei »

Erich Kykal

Re: Weckruf
« Antwort #21 am: Juni 17, 2017, 20:11:23 »
Hi Phönix!

Mein Vater war ein freundlicher, aber innerlich schwacher Mann, der seine Minderwertigkeitskomplexe als Nazi und bei der SS zu kompensieren versuchte. Für den Rest seines Lebens hatte er nach dem Krieg Albträume. Da hab ich mit der Rockerszene mehr Glück gehabt!
Als Vater war er unpolitisch, mild und nachgiebig, nie hätte er jemanden schlagen können. Es war meine Mutter, die öfter mal mit dem Teppichklopfer hinter mir her war und auch bei Ohrfeigen keine Hemmungen hatte. Das waren aber auch noch andere Zeiten damals in den Sechzigern und Siebzigern. Mein Vater liebte mich, aber er war fast unfähig, mich überhaupt zu berühren.

Natürlich machen Eltern immer Fehler, aber man sollte sie nach ihrem Einsatz, ihrem Bemühen um das Kind beurteilen, nicht nach den kulturellen oder traumatischen Prägungen und gesellschaftlichen Fehl- und Vorurteilen, die sie daran hinderten, "perfekte" Eltern zu sein.


Zu behaupten, wir wären gleich, halte ich für übertrieben. Es mag ein paar Parallelen geben, das ist alles. Mit derlei Überschwänglichkeiten sollte man vorsichtig sein. Dass ich von mir erzähle, ist auch kein besonderer Vertrauensbeweis - ich hatte diesbezüglich von jeher kaum Hemmungen, denn ich weiß, dass wir ALLE nur allzu menschlich sind und man mit Ehrlichkeit am weitesten kommt. Was ich hier beschrieb, beschrieb ich auch schon in anderen Foren oder hier in früheren Fäden und anderen Usern gegenüber.

Ich bin nun mal sehr selbstanalytisch, wahrscheinlich gerade weil ich so selbstbezogen bin. Auch habe ich mich über Jahrzehnte hinweg so nachhaltig autark und von Sozialem unabhängig gemacht, dass ich vielen Menschen als unsensibel und gefühlskalt erscheine. Schicksale berühren mich kaum noch. Bitte sieh in mir nicht eine Art Seelenverwandten - kaum einer könnte dafür ungeeigneter sein!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Phoenix-GEZ-frei

Re: Weckruf
« Antwort #22 am: Juni 17, 2017, 20:49:07 »
Hi Erich,

Ach, mich überrascht es nicht. Alle vereinsmeierrei dient doch nur der eigenen Unzulänglichkeit
sich dem Leben zu stellen. Mein Respekt gebührt dem Leben!!!
Nicht dem Negrophielem vielmehr der Biophlielie.

Änste - beherrschen,!

Ich erwarte die Wölfe - der Finsternis.
Sie werden sich Wundern!

Ich BIN - Geneigt aufzusteigen!

Ganz LG

Gruß

Phoenix








Erich Kykal

Re: Weckruf
« Antwort #23 am: Mai 03, 2021, 20:10:08 »
Ach Phönerle ... wohl auch ein "Ehemaliger". Hier hätte ein selbstkorrigierendes Rechtschreibprogramm seinem Kommi gut getan ...

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Weckruf
« Antwort #24 am: Mai 04, 2021, 10:05:28 »
Sehr gern wieder gelesen, lieber Erich. Es besticht durch präzise Sprache und stimmige Bilder.

LG g

Erich Kykal

Re: Weckruf
« Antwort #25 am: Mai 04, 2021, 12:23:02 »
Hi Gum!

Vielen lieben Dank!  :)

Da ich in letzter Zeit weitgehend lyrisch inaktiv bin (von sporadischen "Ausbrüchen" abgesehen, die aber eher selten stattfinden), hole ich gern ab und an alte Fäden aus der Versenkung, denen ich sozusagen noch einen Kommi schuldig bin.  ;) 8)

Im vorliegenden Falle besticht das Werk, wie du richtig konstatierst, durch die Sprache im Verlauf. Die Conclusio ist mir hier leider nicht so "knackig" gelungen ... - dennoch halte ich das Werk insgesamt für eins meiner besseren!

LG, eKy
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