Hi Cypi!
Ach so - du meintest mit "Uni" die Universitätsklinik. Ich dachte dabei nur an "Universität".
Hi Phönix!
Bei mir war es zum Großteil dies: Einzelkind, weitestgehend isolierte erste Jahre wegen überängstlichem Vater, immer der Kleinste und Dickste in der Klasse, Brillenträger mit tarnbraunen oder beigen Omaklamotten und Stoppelglatze, dabei aber intelligent, altklug und klugscheißerisch, verbunden mit unsäglicher Naivität, Direktheit und Verletzlichkeit in sozialen Dingen: Das perfekte Mobbingopfer, auch wenn es damals das Wort noch nicht gab.
Ich war einfach nie gut im "Menschenspiel", so sehr ich mich damals auch danach sehnte dazuzugehören! Spott und triefende Verachtung, beißende Häme und Ausgrenzung waren meine primären Lebenserfahrungen im Alter zwischen 12 und 18. Wehrte ich mich, wurde es nur schlimmer, die letzten Jahre dieser Phase herrschte mühsamer Burgfriede, durchsetzt mit Nadelstichen und schallendem Gelächter über meine gesellschaftlich ungelenken Peinlichkeiten.
Danach - und nach einigen weiteren Enttäuschungen und traumatischen Erlebnissen (für mich und durch mich) - habe ich nie wieder anderen Menschen genug vertraut, um eine ernste Beziehung möglich zu machen. Um meine zwischenmenschlichen Unsicherheiten zu kompensieren, ging ich sogar 15 Jahre unter die Rocker, um mich mir und der Welt zu beweisen. Ein teilweiser Selbstbetrug, ist diese kleine Welt doch stark reglementiert und damit viel berechenbarer und sicherer als "normalbürgerliches" Miteinander.
Auch im Unterricht bin ich ungehemmt: Auch dies ist ein stark reglementierter Bereich, der Kontrolle erlaubt - oder zumindest eine ausreichende Illusion davon.
Jenseits davon meide ich die meisten Kontakte - vor allem aber jegliche emotionale Vertiefung von Bekanntschaften. Warum? Weil es umso schmerzlicher ist, von Menschen verraten zu werden, die man liebt - oder sie zu enttäuschen, weil man ihre hohe Meinung von der Person, die man für sie ist, nicht auf Dauer zu bestätigen vermag.
LG, eKy