Hi Cypi!
Bei dir weiß ich nie so recht, ob die rhythmischen Unregelmäßigkeiten und mal betonten, mal unbetonten Auftakte der Sprachmelodie zuliebe von dir gewollt sind, oder ob du sie schlicht nicht bemerkst - oder bemerken willst.
Ich gleiche - zum Vergleich - mal aus:
Die Liebessüße schmeckt wie Honigseim,
erfüllt mit Lebensmut die wachen Tage,
jagt mir davon die liebe Müh und Plage
und findet stilles Glück in manchem Reim.
Ein Todesahnen riecht wie Leichenschleim
und weist mit Stöhnen nach der Totentrage!
Freund Hein stellt heut noch nicht die letzte Frage,
doch fühlt er sich bereits bei Dir daheim.
Drum nimm, o Du, den Mut in Deine Hände!
Erfreue Dich an dem, was dir verbleibt!
Das alte Glück erhellt Dir Deine Wände
und legt bedacht, was Dich noch vorwärts treibt,
als Zunder freundlich Dir in Dein Gelände,
wenn auch kein Zündwerk sich mehr Funken reibt.
So sind es durchgängig fünfhebige Zeilen mit unbetontem Auftakt. Entscheide selbst, was dir näher liegt.
Sehr gern gelesen - diese mit innerer Weisheit hingenommene und getragene Schwermut liegt so ganz auf meiner lyrischen Linie!
LG, eKy