Hi Cypi!
So wie ich es schreibe, mag es dem exakten Wortlaut nach nicht korrekt sein, aber jeder weiß, was gemeint ist. Ich überlege mir die Stelle noch, aber "Kragen" klingt für mich nicht so schön.
Hi Letreo!
Dem einen fällt es sicher leichter als dem anderen. Wer musikalisch ist und Rhythmusgefühl quasi schon eingebaut hat, hat da Vorteile, klar. Aber wer die Regeln kennt und mal die grundsätzliche Melodie der Sonettzeile (xXxXxXxXxXx) verinnerlicht hat, der kann auch Sonette schreiben. Vielleicht nicht gleich die streng reglementierten klassischen, aber heute geht ja ohnehin fast alles!
zB:
Die Tage strömen wechselhaft vorüber
x.....X.x....X....x......X.......x..X......x..X.x
Viel ist nicht zu merken:
Unbetonte Auftakte (x- erste Silbe unbetont), weibliche Kadenzen (letzte Silbe unbetont -x), fünf Heber (betonte Silben -X) pro Zeile, dazwischen immer eine Senkung (unbetonte -x- Silbe)
Zwei Quartette mit umarmenden Reimen (ABBA), denselben in gleicher Weise (ABBA ABBA), denselben gespiegelt (ABBA BAAB) oder - nicht klassisch - verschiedenen (ABBA CDDC)
Zwei Terzette mit zwei oder drei Reimen, wobei beim klassischen die letzten beiden Zeilen des zweiten Terzetts nicht aufeinanderfolgend gereimt sein sollen.
Moderne Sonette können auch 4- oder 6-hebig sein, können betonten Auftakt haben, können Kadenzen wechseln (allerdings in klarem Rhythmus) oder ganz männliche Kadenzen haben.
LG, eKy