Nanas

[gummibaum]

Manche Nanas können fliegen
himmelblau im bunten Kleid,
denn die drallen Puppen wiegen
sich im Wind der neuen Zeit.

Frauenpower, leicht chaotisch
und verrucht, da quillt die Brust
im geblümten Stoff. Erotisch
tanzen Nanas selbstbewusst.

Eine nimmt sogar den Spießer,
schleicht er durch die Vagina,
in sich auf. Er wird Genießer
innrer Säfte an der Bar...

[Erich Kykal]

Hi Gum!

Niki de Saint Phalle wäre begeistert!

Mir allerdings ist die Conclusio mit den Genießern von "Säften" schon zu "irgendwie pfuibäh"!

Auch konnte ich barocken weiblichen Formen nie etwas abgewinnen - eigentlich eine Frechheit, bedenkt man, wie fett ich selber bin! Aber worauf man steht, kann man sich nicht wirklich aussuchen, nicht wahr? 

Vom künstlerischen Standpunkt aber gefallen mir die lebensfrohen Nanas! 

Auch dein Gedicht finde ich sehr gelungen (bis auf - du weißt schon - den Vaginalsaftcocktail an der klitorialen Bar! Das klingt selbst für Freunde des Cunnilingus irgendwie komisch, könnt ich mir vorstellen ... )!

LG, eKy

LG, eKy

[gummibaum]

Ich verstehe deine Probleme, Erich, (die Bar war übriges in der Brust).

Hier eine Szene aus einem Almodovar-Film (ab 5:20)

https://vimeo.com/108025529

und der Wiki-Text zu Nikis Werk:

Ihre größte „Nana“ realisierte sie zusammen mit Jean Tinguely 1966 vor dem Stockholmer Moderna Museet. „Hon − en katedral“ (schwedisch: „Sie − eine Kathedrale“) nannten sie die 29 Meter lange liegende Plastik eines Frauenkörpers, der durch die Vagina erkundbar war. Diese „Nana“ beherbergte in ihrem Innern unter anderem ein Kino, eine Liebesnische im Bein, eine Milchbar in der Brust und eine mechanische Gebärmutter im Bauch. Dies war auch Nikis ironischer Kommentar zum tradierten Idealbild der Frau.

In Hannover, wo ich aufwuchs, gab es damals reichlich Bürgerprotest, als die Stadt Skulpturen von ihr kaufte und aufstellte.

LG g

[Erich Kykal]

Hi Gum!

Das von der begehbaren Nana wusste ich, jedoch die "Milchbar" im Inneren war mir nicht (mehr) geläufig.
Und da du in der letzten Str. direkt VOR der Erwähnung der "Säfte" von Vagina sprichst, liegt der Schluss nahe, dass es sich um Vaginalsäfte handelt (Uärks! ).
Das wird übrigens fast jeder Leser so interpretieren, der die Riesennana nicht kennt, trau ich mich zu sagen, zumal du diese Säfte ja nicht eingehender spezifiziert hast.
Alle Leser, die nicht die große Nana vor Augen haben und deine Bilder rein symbolisch deuten, werden kaum auf Milch kommen in diesem Zusammenhang ...

LG, eKy

[cyparis]

Lieber Erich,


diese Riesennana dedizierte mir gummibaum als Kommentar unter ein Gedicht, das den Titel Nana teägt, aber weder mit Niki Saint Phalles Nanas noch mit der Nana von Emile Zola zu tun hat.
Erspare Dir die Lektüre dieses Akrostichons - ich war in über Spiellaune.

Hier werde ich es nicht einstellen.

Nochmals Lobzoll an gummibaum für diese "wahre" Variante!

Lieben Gruß
von
Cyparis

[Letreo71]

Lieber Gummibaum,

ich kann mir an diesen Nanas nichts abgewinnen, aber das muss ich ja auch nicht. Ein bekannter von mir vetreibt diese und das ziemlich erfolgreich.
Dein Gedicht aber ist tadellos. Darf ich es dem Bekannten schicken?

Liebe Grüße in den späten Abend

Letreo

[gummibaum]

Hallo Letreo,

ja, natürlich, schicke es. Wie cyparis oben schreibt, waren mir diese Damen nur eingefallen, weil sie ein Gedicht mit dem Titel "Nana" gepostet hatte.

Liebe Grüße zurück.

gummibaum




 

[cyparis]

Aber nicht hier, dafür ist es zu schlecht.