Hi Jonny!
Gedichte mit 8 Hebern pro Zeile sieht man selten, da sind manche wohl rhythmisch schon leicht überfordert ...
Du erzählst die Geschichte eines gescheiterten Lebens. Dabei fällt angenehm auf, dass du nicht theatralisch ein "Opfer der Umstände" beschwörst, sondern die Schuldfrage ausklammerst, schicht beschreibend bleibst. Oft gehört auch nicht viel zum "ersten Schritt in die falsche Richtung", der Rest ergibt sich wie von allein ...
Viele sind vom Leben überfordert, und manche haben eben nicht das Glück, rechtzeitig aufgefangen zu werden!
S1Z4 - Hebungsprall "ver
ließ, waren". Durch Umstellung zu lösen: "
doch waren, als der Mond die Nacht verließ, sie nicht mehr nur zu zweit.".
S2Z2 - Betonter Auftakt (das "nur" will betont sein, die andere Version klingt unnatürlich). Lösung: "
allein die Träume ...".
S2Z3 - Betonter Auftakt. Senkungsprall "...El
fe, im milchig...". Alternative: "
beinah wie zarte Elfenschleier unter blassem Mondenschein."
S2Z4 - Problematisch das "Dann" zu Beginn, das will man betont lesen. Lösung: "
Danach der Abgrund:..."
S3Z1 - Komma am Zeilenende, trotz des "und" danach in der Folgezeile.
S3Z2 - Senkungsprall "Fla
schen, da weht ...". Einfach "Komma und "da" streichen, es geht sich trotzdem aus und liest sich rhythmisch flüssig. "Und zwischen all den leeren Flaschen weht ein rauer, kalter Wind."
S3Z3 - Senkungsprall "...Him
mel, noch weniger...". Lösung: "
Ganz unten ist kein Himmel und noch weniger ein Auferstehen." Die Verkürzung des Reimwortes würde ich vermeiden, zumal du es eine Zeile darunter ausschreibst.
S3Z4 - Altern., einfach so: "
Mich schmerzen niemals ein paar Münzen, vielmehr: daran vorbeizugehen ..." Es vermiede zumindest die unlyrisch wirkende Verkürzung "dran".
Gern gelesen und beklugfummelt!
LG, eKy