Verhärmt, gebeugt, aus einer fremden Welt gesunken
beinahe schon, die sie nicht wiederkennt und weiß,
so ruht sie aus. Ein bunter Falter flattert trunken
an ihrem Blick vorbei, der Garten summt von Bienen,
und ihre Seele tritt aus Augen, träumetrüb und greis
in Sommer der Vergangenheit und lebt in ihnen.
Die welken Knotenhände, die einander bebend finden,
als suchten sie sich Trost zu sein und bangen Halt
ihr in das müdgeschlagene Mutterherz zu binden,
erhebt sie manchmal fahrig, beinah so, als grüßte
sie einen lieben, lang vermissten Sohn, doch bald
erkennt sie Leere dort, wo er sie grüßen müsste.
Dann sinkt sie wieder einwärts in die blassen Bilder
aus überlebter Zeit und schöpft sich Ruhe dort;
und Atemzug um stiller Atemzug erstreckt sich milder
in ihr Gesicht, auf dem die ungezählten, tiefen Falten
- gerade so, als formten sie ein allerletztes Wort -
ein fast verträumtes Lächeln auf den Zügen halten.
Aus dem Buch "Weltenwege", leicht korrigiert.