Der Bank des Großvaters
Nächtens betrachte ich die Bank des Großvaters. Was will sie mir sagen, mir, dem Sohn des Hauses? Von fernher höre ich das Fehlläuten der Nachtglocke. Welche Botschaft will sie mir bringen? Von welchem Kaiser? Nachdenklich gehe ich am Morgen über die Brücke des alten Reiches. Ich bin von vielzähligen Schnabeltieren umgeben. Sie haben mich, als ich in Gedanken versunken beim Spazierengehen auf der Brücke stehen blieb und apathisch in den Himmel blickte, in einem Kreise umzingelt. Was wäre, wenn ich nun von der Brücke spränge? Ein unendlicher Strom von Fischen schwimmt unter der Brücke. Ein geradezu endloser Verkehr von schweigenden Fischen. Warum schweigen sie mit mir, dem alten und vertrauten Kunden des Kohlehändlers?
Allein mit meinen Gedanken gehe ich von Brückengeländer zu Brückengeländer. Warum kommt nicht meine Schwester, um mir zu helfen? Ich fühle, wie ich zu einem einzigen großen Ungeziefer werde. Ein alter Rabbiner sagte mir einmal: "Dieses Gesetz ist nur für dich bestimmt." Wann aber beginnt der Prozess? Und immer noch keine Nachricht aus dem Schloss meiner Heimat. Was ist, wenn ich nun verzweifelte? Niemand sieht mich, niemand hört mich. Lauter Niemand! Was, wenn ich nun selber ein Niemand wäre?