HI, Cypi!
Ich habe das damals gar nicht mitbekommen (Kunststück, als sozialer Krüppel, wahrscheinlich hätte ich es nicht mal bemerkt, wenn ich direkt daneben gestanden hätte!), aber ich weiß aus eigener Erfahrung aus dem letzten Jahr leider nur zu gut, wie leicht ein paar falsche Worte, unbedacht gesprochen, bei denen man sich selbst gar nichts denkt (oder ganz etwas anderes als das Gegenüber glaubt!), dazu führen können, dass man als "Freund" einfach weggeworfen wird, sogar ohne überhaupt erfahren zu dürfen, weshalb man nun plötzlich angefeindet wird!
Manche Menschen haben wohl ein gravierendes Kommunikationsproblem! Sie sprechen den Tort nicht an, erwarten aber ständig, der andere müsse doch wissen, was er da gerade getan habe, weil sie nur die Maßstäbe der eigenen Wahrnehmungsfilter anlegen. Je länger dann keine Entschuldigung kommt (weil der andere gar nicht weiß, dass er einen Fauxpas begangen hat), die sie erwarten, desto mehr fressen sie's dann in sich hinein und beginnen irgendwann zu hassen, denn aus ihrer Sicht muss derjenige das mit Absicht getan haben - was immer es war.
So verlor ich letzten Sommer unabhängig voneinander zwei Menschen, die es geschafft hatten, dass ich sie wirklich mochte. Was auch immer ich getan habe, um sie zu kränken - ich weiß es bis heute nicht. Ich habe zwar Vermutungen, die am ehesten wahrscheinliche Möglichkeiten bezeichnen, aber sicher kann man sich eben nicht sein, und das nagt an einem. Ich will meine eigene mögliche Schuld nicht abstreiten, aber was immer es war, es geschah ohne Hintergedanken und böse Absicht, weil ich wohl etwas vergessen hatte, wovon jene meinten, dass ich hätte unbedingt dran denken müssen.
Aber weil sie nie darüber mit mir sprechen wollten oder konnten, mich lieber ohne "Gerichtsverhandlung und eigene Aussage und Verteidigung" verurteilten, mich, solange ich noch dort war, zwar kühl, aber korrekt bewirteten (ich spürte schon, dass etwas nicht stimmte, wartete aber immerzu darauf, sie würden es endlich ansprechen, weil ich ja nicht wusste, worum es ging und was los war), mich hinterher aber wie einen Paria behandelten, der nicht mal eine Aufklärung über die Gründe und eine Chance zur Entschuldigung oder Gegendarstellung verdient, tragen sie genau soviel Schuld an dem Zerwürfnis wie ich.
So, das war meine Geschichte, die ich auch gerne mal loswerden wollte. Namen nenne ich keine, denn was immer es war, es war privater Natur und hatte mit den Foren nichts zu tun.
Mittlerweile bin ich weitestgehend drüber weg und habe die Angelegenheit innerlich angehakt, nachdem ich danach mit Monaten der Depression und gesundheitlichen Folgen für meine Lapsi bezahlt habe (was mich wunderte, glaubte ich mich doch emotional autark, aber diese unerklärte Verstoßung durch gleich zwei Menschen, denen ich das so nicht zugetraut hätte, war wohl ein zu gewaltiger Hieb für mein empfindliches Selbstwertgefühl).
Dass ich mit sozialen Defiziten leben muss, habe ich nie verheimlicht, nie einen Hehl aus meinen diesbezüglichen Mängeln gemacht. Dass ich aber etwas so Unverzeihliches gemacht haben sollte, dass man dies nicht dabei berücksichtigen wollte, ist mir, der eigentlich über (fast) alles reden kann, ohne sich in Verlogenheit oder internen Hemmungen zu verlieren, schwer begreiflich - und dennoch muss ich damit leben, dass ich gleich zweimal irgendetwas so richtig falsch gemacht habe, ohne letztlich erfahren zu dürfen, woran ich künftig besser noch arbeiten sollte, und ohne die Chance auf Wiedergutmachung und Vergebung.
Das war schwer zu ertragen, aber jetzt ist es vorbei - und ich bin froh, dass diese verklemmten Mimosen (sie so zu sehen, hilft mir, es zu bewältigen) in meinem Leben nun keine Rolle mehr spielen! So, wie sie mit der jeweiligen Angelegenheit und daraufhin mit mir umgingen, will ich sie als Freunde auch gar nicht mehr zurück. Ich jedenfalls kann guten Gewissens behaupten, ich hätte sie im umgekehrten Fall nicht im Dunkeln gelassen - ich hätte das Problem angesprochen und gefragt, wie sie die Sache sehen und erlebt haben. Ich hätte mir angehört, was sie dazu zu sagen gehabt hätten und mir dann ein umfassenderes Bild gemacht - und erst dann geurteilt!
Vielleicht wäre ich zu demselben Ergebnis gelangt wie sie, aber ich hätte die Angelegenheit angesprochen, wenn sie so gravierend für mich gewesen wäre, und hätte dem, der mich kränkte, zumindest zugehört und ihm das Recht eingeräumt, sich in der Sache zu rechtfertigen oder zumindest zu entschuldigen. Ich werfe Menschen nicht einfach so weg, bloß weil ich daran glauben WILL, dass sie böse sind oder gehässig! Ich bemühe mich zumindest um Objektivität und Verständnis!
Nun, genug erzählt (sonst wirft man mir wieder Egomanie vor)! Es ist nur so, dass mich deine Geschichte animiert hat, auch von meiner zu berichten. Es tut gut, sich sowas mal von der Seele zu tippen! Vielen Dank dafür, auch wenn ich hier hemmungslos deinen Faden missbraucht haben sollte (Sorry!)!
LG, eKy