Hi, larin!
Wunderbar stimmungsvoll und lyrisch, diese Beschreibung eines Stadtmorgens aus dem Fenster eines Krankenhauszimmers!
Das erinnert mich an ein altes eigenes Gedicht zu diesem Thema, ebenfalls während eines Klinikaufenthalts entstanden:
"Krankenhausmorgen"Lange Gänge, lichtgewandet
in den Neonflor der Nacht,
Stille, nur vom Laut umrandet,
den ein hartes Husten macht.
Trostgemurmel, Gabelklimpern
holt den Tag von tief empor,
und mit tünchebleichen Wimpern
tastet er, was ihn beschwor.
Jeder Bilderrahmen bläht sich
auf mit Bibelvers und Psalter,
jeder Stundenschlag versteht sich
als des Lebens Gramverwalter.
Lösungsmittelfahnen kriechen
durch die Flure, ins Gebein
aller Kranken, Alten, Siechen,
die allmorgendlich ihr Sein
bebend in ein Fragen kleiden,
das, um eine Antwort bang,
wissen möchte, ob ihr Leiden
weiter dauert - und wie lang.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy