Autor Thema: LAUTERE LYRIK  (Gelesen 18398 mal)

Curd Belesos

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #15 am: Januar 11, 2016, 23:10:19 »
 ;D
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

gummibaum

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #16 am: Januar 18, 2016, 20:08:46 »
Hallo Erich,

ich war ein paar Tage mit Korrektur beschäftigt und sehe, es hat sich hier viel getan. Impressionismus vor allem mit lichtdurchfluteter Natur. Inmitten der vielen Tupfer und weichen Kontraste wirkt das zeitgleich entstande Gemälde von Monsted schon fast unrealistisch scharf.

Von den Sonetten ist jedes auf seine Weise schön und spinnt von ausgelösten Empfdindungen aus anregende Gedanken weiter. Besonders interessant und nah bei Rilke fand ich die um die Mädchen, die erwartungsvoll von der Erwachsenenwelt tuscheln und sich einst in die Jugend zurückwünschen werden. Inspirierend für mich auch das geheimnisvolle rote Haus, das fast ein Gefängnis zu sein scheint und Anlass gibt, über Irrwege nachzudenken.

Ich grüße dich ganz herzlich und sage danke.

LG gummibaum


p.s.: S2/V4 des Katzengedichts (Marc) hat eine Silbe zu viel.



   

« Letzte Änderung: Januar 20, 2016, 10:03:09 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #17 am: Januar 18, 2016, 20:32:49 »
Hi, Gum!

Vielen Dank für die freundliche Rückmeldung!

Die von dir besagte Zeile hängt von der Aussprache des  Wortes "beruhigte" ab. In meinem Sprachkreis sagt man es mit kurzem "u", das sich direkt nach "i" wandelt. Deine Version spricht wahrscheinlich das "hi" als eigene Silbe aus.
Daher: Nach meiner Version gesprochen hat die Zeile keine Überlänge. ;)

Allerdings mag derlei öfter vorkommen, daher werde ich über einen passenden Ersatzbegriff nachdenken.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #18 am: Januar 24, 2016, 20:34:07 »
Hallo Erich,

die kreative Phase des Nach- und Neumalens hält an.  Ich habe mich bei dem Kruzifix schon gewundert, dass du es eines Gedichtes für würdig erachtest, aber dir ist dazu etwas Besonderes eingefallen, indem die Natur es verzeihend absorbiert. Um Füslis Nachtmahr bin ich auch schon immer gedankenvoll geschwebt. Nun finde ich das Bild bestens bedichtet. Thaulow kannte ich nicht. Sein Bild von der Mühle erschafft wirklich einen kraftspendenden Ort. Mir scheint, dein einstiger Knabe spricht eher mit dem Fluss, als dem Beschützer und Anreger seiner Kindheit.

Alles, was ich las (denn ich habe nicht alles gelesen), war sehr gut und ein Genuss.   

LG gummibaum


Erich Kykal

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #19 am: Januar 24, 2016, 22:35:11 »
Hi, Gum!

Vielen Dank für die Gedanken, die du dir zu dem machst, was du gelesen hast! ;) :) Jeder Kommentar zu meinen Arbeiten freut mich sehr!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: LAUTERE LYRIK Teil 1
« Antwort #20 am: Februar 11, 2016, 15:54:31 »
Lieber Erich,


laß mir Zeit, ich bitte Dich!
Wie für den zweiten Teil auch.
Es kann dauern, leider.

Betörten Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

a.c.larin

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #21 am: Februar 13, 2016, 18:49:26 »
ui, bei der "windsbraut" muss man den link aber SEHR genau lesen.... ;D

wie immer : gekonnt von dir aufs tapet gebracht.
mit fällt dazu nur ein:

ja, das ding wirkt sehr zerrissen!
wer dem winde traut, muss wissen,
wohin diese liebe führt:
letztlich wird atomisiert
jenes sehnlichste bestreben!
schlussstrich- aus!
so ist das eben.

ich nehm das mal in kleinen häppchen zu mir! das wird  einige zeit brauchen, denke ich.

war gerade noch noch mal beim "stillen teich".
es gibt ja bilder, die gefallen einem  - aber dieses macht mich sprachlos.
wie konnte der maler es nur so lebendig malen?
( ich muss dabei mit leisem bedauern feststellen, dass ich selber schon lange keinen pinsel in der hand  hatte....)

lieber erich,
ich möchte mich mal vorab schon bei dir bedanken: dass du uns mit deinen wunderschönen gedichten und den angefügten links dazu einlädst, in  großer kunst spazieren zu gehen.
das lässt die seele leise schwingen...
.lg, larin
« Letzte Änderung: Februar 13, 2016, 18:59:53 von a.c.larin »

Erich Kykal

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #22 am: Februar 13, 2016, 22:25:54 »
Hi, Cypi, larin!

Nehmt euch Zeit, soviel ihr wollt! :)

Vielen Dank für eure Begeisterung! :-*

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #23 am: Februar 15, 2016, 08:19:14 »
Hallo Erich,

ich hatte letztens bis 36 kommentiert, finde meine Texte aber nicht mehr. Es geht nun mit 37 weiter.

Die zwei rechten Füße waren mir nicht aufgefallen, wohl aber die sich verzweigenden Gewehrläufe. Ob diese Dopplungen nun kubistisches Sehen und/oder politische Aussage verraten, weiß ich nicht. Du umkreist  die Szene weitläufig die Menschheitsgeschichte und ihre unzähligen Gräuel reflektierend, wozu übrigens auch das Schwert einlädt, das vielleicht an den bethlehemitischen Kindermord erinnert.

Ich bin deinen Gedanken sehr gern gefolgt.

LG gummibaum 

 

Erich Kykal

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #24 am: Februar 15, 2016, 14:41:13 »
Hi, Gum!

Leider sind einige Kommentare verloren gegangen, und zwar deshalb:

Weil es zuvor in diesem Forum eine Zeichenbegrenzung von 20.000 oder 30.000 Symbolen pro Faden gab, musste ich nach 25 Sonetten einen neuen Faden beginnen (Lautere Lyrik Teil 2). Petra hat sich des Problems angenommen und die Höchstgrenze heraufgesetzt, sodass ich die Fäden wieder vereinen konnte. Die Antworten aus dem 2. Teil allerdings konnten nicht zurückverschoben werden und gingen mit der Löschung des nun überflüssigen 2. Teils verloren. Es tut mir leid.

Zu Picassos Koreabild hier ein Dialog aus einem anderen Forum:

ICH:

Zum Koreabild: Dich mag dieses Detail (die beiden rechten Füße) nicht stören - ich hingegen kann kann nicht hinsehen, ohne dass es mir ins Auge springt - und zwar schmerzlich! So ein Schnitzer, und das von einem Picasso!
Interessanterweise wirkt die Gestalt durch diesen Fehler sogar präsenter in ihrer Pose - bis man den Fehler bemerkt! Dann fühlt man sich bei jedem Anschauen wie gegen den Strich gebürstet!
Offenbar bin ich einer, der mit derlei Unkorrektheiten nicht leben kann! Nenn mich pingelig, aber sowas stört mich ungemein, deshalb war es mir auch wichtig, das im Sonett nicht unerwähnt zu lassen! Leider gefällt mir das Bild dennoch, es ist ungemein ausdrucksstark, gerade weil es nicht so stark abstrahiert wie das bekannte "Guernica" - man fühlt intensiver mit, wo man sich mit besser erkennbaren Gestalten stärker identifizieren kann!

EINE USERIN:

Eure Diskussion über das Korea-Bild hat mich neugierig gemacht. Und ich habe mal etwas recherchiert, weil ich zwar Picasso als Maler nicht mag, dennoch aber denke, dass ein so Großer nichts ohne Bedacht malt, also auch keine zwei rechten Füße. Die Aussagen über seine Intention, das Bild zu malen, sind widersprüchlich.
Manche beziehen es auf den Koreakrieg als Anklage gegen Amerika. Die Zeit online schreibt etwas Interessantes, denn meine Interpretation ginge eher dahin, dass zwei rechte Füße von einem, der den größten Schritt nach vorne macht, also die treibende Kraft ist, eher gegen rechts, also gegen Nationalsozialismus protestieren. Picasso war Kommunist und hat auch politisch gemalt.
Was die Zeit online schreibt, ich zitiere es im Folgenden, würde dies bestätigen:

"...Auch wird er ermüdend oft bei politischen Veranstaltungen als Aushängeschild benutzt und unlängst wurde ihm ein „realistisches“ Bild ‚,Massaker in Korea“ abverlangt. Picasso selbst will dies Werk nur als Friedenskundgebung aufgefaßt wissen, etwa in dem Sinne, daß im modernen Krieg Frauen und Kinder mitleiden. Die kommunistische Parteipresse deutet hingegen die Soldatengruppe darauf als „feudale Faschisten“, deren „reaktionäre Einstellung“ äußerlich durch Ritterhelme gekennzeichnet werde, mithin als Symbol der UNO-Truppen....".

ICH:

Die treibende Gestalt auf dem Bild ist der Kommandant mit dem Schwert ganz rechts, der den Befehl zur Erschießung gibt. Die Figur mit den rechten Füßen ist nur der vorderste der Soldaten und deshalb in pathetischer Pose dargestellt, um Dynamik, Überzeugung und gnadenlose Effektivität zu suggerieren.
Wahrscheinlich hat Picasso das Bild nicht wirklich gern gemalt - wie du schriebst, es wurde ihm "abverlangt" - und sich deshalb nicht intensiv mit den Details beschäftigt. Wer ein Leben lang malt, schöpft aus einem riesigen Fundus von Techniken und Möglichkeiten, wählt aus vielen Versatzstücken seiner Kunst und stellt rasch mal etwas zusammen, vor allem wenn es sich um eine lästige Verpflichtung handelt, derer er sich rasch entledigen will.
Wahrscheinlich steckt nicht mehr dahinter.
Die "metallische" Darstellung der Soldaten soll m.E. nur das Martialische, Gewalttätige unterstreichen sowie die Anonymität jener, die sich ihrer gern bedienen, wenn es um solche Taten der Entmenschtheit geht (ich war ja nur Befehlsempfänger, Rädchen im Getriebe, musste gehorchen - bin somit nicht verantwortlich für mein Handeln!). Die Gewehre sind auch abstrahiert und erinnern fast eher an Feuerwehrspritzen.
Diese Darstellung nun einer bestimmten Gesinnung zuzuordnen (Kommunisten oder Nato) ist ebenso absurd wie verräterisch - in diesem Bild ging es nie um Politik, nur um die Darstellung dessen, was Menschen einander antun oder überhaupt zu tun bereit sind, um ihrer "Idee" zu dienen - sei sie nun, wie sie sei!


LG, eKy
« Letzte Änderung: August 22, 2016, 14:22:58 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #25 am: Februar 15, 2016, 21:15:51 »
Hallo Erich,

danke für den Dialog. Es gibt auch Vorbilder wie z.B. Goyas "fusilamientos...", an die es angelehnt sein mag. Aber Picassos Bild zeigt die Opfer in so ruhiger Unschuld und Harmonie.

Bild 40 (Schiele) hast du auch sehr gut ausgedeutet: die Mischung aus Sensibilität, Selbstbewahrung und Arrogenz von einem tieferen Zusammenhang her beleuchtet. Schieles Maltechnik lässt die Oberfläche der Gesichter und Körper ohnehin wie geschunden erscheinen.

LG gummibaum 

Erich Kykal

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #26 am: Februar 15, 2016, 22:56:30 »
Hi, Gum!

Mit manchen von Schieles "Akten" kann ich nichts anfangen - allzu "geschunden", wie du sagst: wie ausgemergelte KZ-Opfer mit ungesunder, teils gar bläulich/grünlicher Hautfarbe, ja eigentlich wie verwesend schon, mit Schambehaarung wie verkrüppelte Bürsten oder zerscheuerte Stahlwolle! :o

Andererseits hat er auch viele Bilder von großer Kraft und eigenwilligem Gestus, und seine Landschafts- und Stadtbilder sind eher unbekannt und weitgehend unterschätzt.


Die rechte Figur in Picasso's "Guernica", die die Arme hochwirft, erinnert in dieser Pose an die weißbehemdete Gestalt im Erschießungsbild von Goya, bloß seitenverkehrt. Hier die Bilder im Vergleich:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/48/El_Tres_de_Mayo,_by_Francisco_de_Goya,_from_Prado_in_Google_Earth.jpg/1280px-El_Tres_de_Mayo,_by_Francisco_de_Goya,_from_Prado_in_Google_Earth.jpg

http://www.museoreinasofia.es/sites/default/files/obras/DE00050_0.jpg

Der Stil von "Guernica" ist übrigens genau jener, der mich bei Picasso am allerwenigsten anspricht. Das Bild gefällt mir gar nicht - es wirkt wie auf extremen Maßstab vergrößertes Telefonnotizblockgekritzel. Okay, es ist Kunst, aber sie sagt mir nichts. Zu abstrahierend, fast ins Kindliche reduziert - auf mich wirkt das eher schlampig denn inspiriert. Aber wer's mag, dem sei der "Genuss" von Herzen gegönnt. ::)


LG, eKy
« Letzte Änderung: Februar 15, 2016, 23:04:19 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #27 am: Februar 16, 2016, 19:26:58 »
ad Zypressen

ach, das macht Laune, selber einen Pinsel in die Hand zu nehmen und zu malen!
Die Kombi Gedicht + Bild ist einfach Verführung pur!
Kreisch! Und so wenig Gelegenheit, dem nachzugehen...... :-\


Verführe mich niemals mit Bildern und Tönen!
Ich möchte so gerne dem Schönen erliegen
und kann mich im Leben wohl nie dran gewöhnen,
zu sehn, wie sie flüchtig vorüber nur fliegen!

Verführe mich nicht mit den Worten, den zarten,
wenn sie nur wie Windhauch ins Leere gegossen!
Es ist nicht genug, bloß zu hoffen, zu warten.
Ersehntes, das fern bleibt, macht weh und verdrossen.

Verführe mich nie mit den Träumen, den süßen!
Ich habe im Herben gelernt zu bestehen.
Wenn sie auch verheißungsvoll locken und grüßen -
ihr Schimmer verwirrt, um dann nur zu verwehen....



da hast du jetzt wieder was losgetreten bei mir....  ;)  :D

lg, larin

Erich Kykal

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #28 am: Februar 16, 2016, 19:44:45 »
Hi, larin!

Unbedingt einen griffigen Titel suchen und als eigenes Thema einstellen! Sehr gelungen! Wie freu ich mich, dass ich dich "treten" konnte! ;D ;)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: LAUTERE LYRIK
« Antwort #29 am: Februar 16, 2016, 21:07:07 »
Hi, larin!

Unbedingt einen griffigen Titel suchen und als eigenes Thema einstellen!

Ja, liebe larin, unbedingt!

Lieben Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte