Hi, Gum!
Ach wenn's nur der Adel wäre! Ein ehemaliger Direktor von mir und selbst Kollegen frönten diesem makabren "Hobby"! Geldsack Hinz und Kunz dürfen heute mit ziselierter Doppellaufflinte mit Goldeinlage durch die Wälder keuchen und sich von den gut dafür bezahlten Förstern das Wild vor die Flinte treiben lassen!
Man sagt, das Geld käme dem Wald zugute. Dem guten Ruf der Menschheit leider nicht ...
Schon klar, wo die natürlichen Raubtiere fehlen, muss der Mensch die Zahl der Verbisstiere klein halten - aber das Abschussrecht für viel Geld an mordgiereige Möchtegernadelsadepten und Teilzeitpsychopathen zu verschachern, nur um ein wenig mehr Finanzmittel zu ergattern, erscheint mir moralisch zumindest fragwürdig - von der Lebens- oder vielmehr Sterbenseinstellung dieser Sorte Jagdtradition ganz zu schweigen.
Ich sehe ein, dass Menschen jagen, die keine andere Wahl haben, um zu überleben. Die meisten dieser Stämme ehren das getötete Wild, entschuldigen sich bei den Geistern der erjagten Tiere, respektieren das Leben, obwohl sie es beenden müssen. Wenn ich mir dagegen diese versoffenen Stadtpflanzen im teuren Lodenoutfit ansehe, die nur durch die Wälder hirschen, um etwas abknallen zu können, oder weil sie mit der Beute später voreinander groß angeben wollen - das ist schlicht widerlich und menschenunwürdig. Da hilft es auch nicht, sich hinter großen Worten wie "Tradition" oder "Natur des Jägers" zu verstecken. Hier geht es nur um Machtgefühl und Minderwertigkeitskomplex!
Manche sagen mir nach, ich wäre ein Mensch von zweifelhafter Moral, weil ich mich für mittelalterliche Hieb- und Stichwaffen sowie für Panzerfahrzeuge, vornehmlich des 2. Weltkrieges, interessiere. Aber ich tue dies eher wie ein Briefmarkensammler: Aus ästhetischen Gründen und aus Ehrfurcht vor der schlichten Schönheit und konzeptionellen Reinheit des Designs. Das ist eben meine Art, einen Minderwertigkeitskomplex zu kompensieren - und die tut keinem weh. Ich käme nie auf die Idee, meine Sammlung aktiv einzusetzen oder einen Panzer zu klauen und damit Amok zu fahren!!
UND ich käme nie auf die Idee, etwas zu töten, ohne dazu ernstlich gezwungen zu sein. Aber manchen Leuten scheint genau dies Spass zu machen, vor allem solchen, die auch beruflich viel Macht genießen. Es stimmt schon: In menschlichen Gesellschaften haben jene ohne ethische oder moralische Bedenken einfach eher die Chance, in Machtpositionen aufzusteigen, weil sie ihr Ziel schlicht rücksichtsloser und manipulativer zu verfolgen wissen. Solche Leutchen gehen dann eben auch gerne etwas töten, um sich zu "entspannen" ...
Vielen Dank für deine Gedanken!
Dies ist ein Schnellschuss aus einem anderen Forum, inspiriert vom Gedicht einer Poetin, das mich an die von dir erwähnte "Diplomatenjagd" erinnerte - und an meine eigene Einstellung zum Thema!
LG, eKy