Autor Thema: Vierte Strophe  (Gelesen 1369 mal)

Copper

Vierte Strophe
« am: Oktober 04, 2015, 16:39:31 »
Keine Mauer ist von Dauer
wenn ein Volk nach Freiheit strebt,
mutig ohne Kampf mit Waffen
gegen Unrecht sich erhebt.

Keine Macht soll jemals trennen,
was durch Frieden sich verband.
Allen Deutschen stets zum Segen,
mein vereintes Vaterland.
« Letzte Änderung: September 03, 2024, 12:55:21 von Copper »

Erich Kykal

Re: Strophe zur Einheit
« Antwort #1 am: Oktober 04, 2015, 17:17:40 »
Hi, Copper!

In der letzten Zeile streiche das Komma nach "einig".

Die Aussage dieser hymnisch klingenden Zeilen mag lauter sein, und die Begeisterung für die positiven Errungenschaften der Heimat ebenso - dennoch erweckt diese letzte Zeile in mir ein unangenehmes Gefühl allzu patriotischer Deutschtümelei.

Zudem wurde dieses "Deutschland, einig Vaterland" schon in so vielen Hymnen und für so viele politische Ziele eingespannt - und leider waren viele davon nationalistisch und aggressiv militaristisch.
Auch wenn du also dies hier in durchaus demokratischem Kontext meinst, irgendwie macht diese letzte Zeile, zu oft schon von Betonschädeln bemüht, den Text verdächtig. Da hilft die vorletzte Zeile leider auch nicht viel ...

Mit gemischten Gefühlen gelesen,

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: Strophe zur Einheit
« Antwort #2 am: Oktober 04, 2015, 18:26:49 »
Lieber Copper,


besser als Erich hätte ich es nicht formulieren können!


Freundlichen Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Copper

Re: Strophe zur Einheit
« Antwort #3 am: Oktober 06, 2015, 13:47:42 »
Hallo Erich, hallo Cyparis,

vielen Dank für Euren Hinweis. Dass die letzte Strophe, vor allem durch die letzte Zeile, auf dem Leser zu sehr nationalistisch wirkt, hätte ich nicht gedacht. Deshalb war Euer Hinweis sehr wichtig. Deutschland, einig Vaterland war auch in der DDR-Hymne zu hören, was für mich jedoch, von der Aussage her, nicht nationalistisch wirkt.

Jedoch tut dem Lied eine gewisse Neutralität gut, deshalb habe ich die letzte Zeile umgeschrieben.

Die zweite Strophe sollte für ein offenes und friedvolles Deutschland stehen, das sich deutlich von dem teuflischen Gedankengut der Vergangenheit distanziert. Deshalb: Allen Völkern auch zum Segen.
Da dies jedoch ohne Erklärung ebenfalls missverstanden werden kann, nämlich so, als ob wir nun unsere Werte auch anderen Ländern aufzwingen wollen, habe ich nun auch dies geändert, bzw. hab geklaut von der 3. Strophe.

Hier wird wieder mal deutlich, wie wir acht geben müssen auf unsere Wortwahl. Die Vergangenheit holt uns immer ein.

Vielen Dank und liebe Grüße, Copper.
« Letzte Änderung: Oktober 06, 2015, 16:51:58 von Copper »