Hi, charis!
Schön gedichtet - die kleinen "Unwuchtigkeiten" habe ich mir aufzuzeigen erlaubt:
Wer will den Blick zurück versäumen? -
nur dort befindet sich das wahre Glück,
Zeile beginnt groß nach Fragezeichen - neuer Satz! Diese Zeile hat einen Heber mehr als die anderen: 5. Streiche "wahre", dann passt es.in wohlig temperierten Räumen
und konserviert mit viel Geschick.
Die Liebe zum vergilbten Bilderbogen,
Einen Heber zu lang. Altern.: "Der Hang zum gilben Bilderbogen". Kein Komma am Zeilenende.verklärt mir jeden wachen Traum.
Die Rückschau hat mich nie belogen
und neues Sehnen greift nach Raum.
Wie wertvoll ist das alte Lachen,
"Lachen": kurzes, unbetontes "a".die Wehmut sät die frische Saat
Komma.und ich bestelle neu die Brachen
"Brachen": langes, betontes "a" - unsauberer Reim. Altern.: "und ich beginne neue Sachen"und schaffe weiter den Spagat:
Ich will nun in die Zukunft schauen,
denn nur das Ungewisse zählt.
Wie soll ich Augenblicken trauen,
bewusst, dass jedes Glück vergeht?
Die Gegenwart kann niemals halten,
wenn Altes trügt, mit Neuem lockt.
So ist mein Denken stets gespalten,
die Gegenwart ein schwarzes Loch.
Auch "Loch/lockt" ist unrein. Altern.: "vom wahren Kern wie abgeblockt."Doch später werde ich dann ernten,
denn neue Hoffnung wallt im Blut,
bis eines weit entfernten,
Um einen Heber zu kurz: 3! Altern: "und eines großen, weit entfernten,"noch vagen Tages, kommt die Flut.
"bis ... kommt die Flut" ist eine furchtbare Inversion! Ändere das "bis" in "und", dann passt es.Noch fühle ich die Leere schwingen,
bin hungrig, voller Lebensgier.
Wie soll die Flut mich je bezwingen?
Ich war doch niemals hier!
Um einen Heber zu kurz. Altern.: "Ich war doch niemals richtig (wirklich) hier!"Sehr gern gelesen!
LG, eKy