Autor Thema: Reinfall  (Gelesen 1294 mal)

Fridolin

Reinfall
« am: September 13, 2015, 10:53:50 »
Wir saßen lang beim klaren Wein,
und unsre Äuglein waren klein.
Mir war erst nach dem Weine klar,
wie „süß“ doch diese Kleine war.
Die schönste Maid der Welt war keck.
Der Morgen kam. Mein Geld war weg!
« Letzte Änderung: September 13, 2015, 15:19:00 von Fridolin »

Erich Kykal

Re: Reinfall
« Antwort #1 am: September 13, 2015, 11:10:02 »
Hi, Fridolin!

Köstlich! ;D

Um die Inversion in der letzten Zeile ("war") zu umgehen, mache ich folgenden Vorschlag:

"Die schönste Maid der Welt war keck.
Der Morgen kam. Mein Geld war weg!"

Ganz sauber ist der Schüttler übrigens nicht (k-g, t-d, ck-g), bloß ähnlich klingend. ;)

Gern gelesen! :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Fridolin

Re: Reinfall
« Antwort #2 am: September 13, 2015, 15:26:26 »
Hi, Fridolin!

Köstlich! ;D

Um die Inversion in der letzten Zeile ("war") zu umgehen, mache ich folgenden Vorschlag:

"Die schönste Maid der Welt war keck.
Der Morgen kam. Mein Geld war weg!"

Ganz sauber ist der Schüttler übrigens nicht (k-g, t-d, ck-g), bloß ähnlich klingend. ;)

Gern gelesen! :)

LG, eKy

Hi eKy,

da sprichst du das leidige Thema unreine Reime an. Ich gestehe, da hat mich eines meiner großen Vorbilder leider infiziert: Wilhelm Busch. Bei ihm findest du solche unreinen Reime zuhauf, besonders im Max und Moritz. Allerdings wurden die Übeltäter auch vom Meister in der Mühle vermahlen. Ich hoffe, dass mir dieses Schicksal erspart bleibt.

Vielen Dank für deinen Kommentar, die Anregung, die Inversion zu umgehen, hab ich schon umgesetzt.

LG Fridolin


Curd Belesos

Re: Reinfall
« Antwort #3 am: September 13, 2015, 22:46:18 »
moin moin Fridolin,

die Unreinen sind fürs Volk um es zu belustigen  ;D

Wir sind das Volk, und ich finde Gefallen daran  8)

LG
CB
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

cyparis

Re: Reinfall
« Antwort #4 am: September 14, 2015, 13:49:40 »
Lieber Fridolin,

Du kecker Bursche!
Mich stören "unreime" Reime auch nicht, solang das dingens so köstlich geschüttelt ist.
Ich zermartere mir immer wieder einmal das Hirn - aber zum Schütteln geben meine Synapsen nix her! ;)

Genossenhabenden
Gruß

von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

a.c.larin

Re: Reinfall
« Antwort #5 am: September 15, 2015, 20:59:53 »
Hallo Fridolin,
welch gar schröckliche Geschichte aber auch!

Ein Weib verschafft dem Manne Pein?
Zum Glück war nicht die Panne mein!
Was man beim Lesen meinen kann:
Am besten hat frau keinen Mann!
Denn oft verbirgt die Lodenhos
den Kerl, welcher hoffnungslos einsam ist.....    ;D

Fridolin

Re: Reinfall
« Antwort #6 am: September 16, 2015, 15:51:56 »
Hallo allerseits,

vielen Dank für die lobenden Worte, larin zusätzlich für die Schüttler.

eKy, ich möchte auf die unreinen Reime nochmal zurückkommen. Ich denke, bei Schüttelreimen können die nicht immer vermieden werden, bei Spaßgedichten, was Schüttelreime ja von Haus aus sind, tragen sie ja auch zur Erheiterung bei. Außerdem macht es einen Unterschied, wo die fraglichen Konsonanten "t", "d", "g", "k", "ck" im Text vorkommen. "ck" im Auslaut wie bei "keck" "weg" ist phonetisch gleich und kommt auch im Faust vor:

War ein Gekos und ein Geschleck;
Da ist denn auch das Blümchen weg!

Die Einordnung, wie kritisch unreine Reime empfunden werden, hängt auch mit den regionalen Sprachgewohnheiten zusammen. Wenn jemand in Dresden aufgewachsen ist, empfindet er sprechend oft kaum einen Unterschied zwischen "ch" und "g", "k" und "g", "p" und "b", "s" und "ß", "t" und "d".

Nehmen wir das Wort "König", das hochsprachlich "Könich" gesprochen wird, Sachsen sagen "Geenich", Bayern und Österreicher sagen "Könick". Überhaupt die Österreicher! Mir bekannte Schüttelkollegen bestätigen meine Feststellung, dass besonders österreichische Schüttel-Autoren es da oft nicht allzu genau nehmen.

LG Fridolin