Trist

[Letreo71]

In mir sieht es sehr traurig aus
und darum bleib ich heut zu Haus.
Was soll 's es geht noch schlimmer
und gutes Wetter gibt es immer.

Manchmal hilft kein Sonnenschein
das Gemüt mir aufzuheitern,
ich möchte nur alleine sein
und selbst an allem scheitern.

Die Decke ist nicht groß genug
für meinen Seelenkummer,
verkrieche mich im Bettbezug:
Ruhe! Aus! Ich schlummer.

Verträume so die tristen Tage,
an denen  mich nichts freut
und dann stell ich mir die Frage:
Warum denn ausgerechnet heut?


©Letreo71
28.06.2015

[a.c.larin]

gegenfrage: warum nicht?

manchmal ist ein bisschen traurigkeit vielleicht ganz nütze. als raum, in den man sich zurückziehen kann, als zeitspanne, die man aus dem hamsterrad aussteigt, als schatten, den allzuviel sonne erzeugt hat...

hab mal als junges mädel in mein tagebuch geschrieben:

"oft hat man nur deshalb ein wirklich schweres herz, weil einen die welt nicht mal ein ganz klein bisschen traurig sein lassen kann....."
also: warum nicht?
wir sterben nicht an unseren gefühlen!

in diesem sinne: rein in den bettbezug! her mit der schmusedecke!   

und nach ein paar stunden ist ( hoffentlich) alles wiedergut.
regenwetter halt. 

lg, larin

[cyparis]

Liebe Letreo,


ich kenne diese Stimmung nur zu gut, aber ich finde sie im Grunde gar nicht soooo schlimm, denn sie bringt ja auch das Schöpferische der Tristesse zum Vorschein.

Außerdem:
Es hat etwas morbid-Exklusives, sich seinem Kummer und Schmerz so richtig intensiv hinzugeben.
Ob Weltschmerz oder Seelenqual -
ich kann darin baden.


Lieben Gruß
von
Cyparis

[Letreo71]

Liebe Larin und liebe Cyparis,

vielen Dank fürs Kommentieren und für Eure Gedanken zum Thema Trist. Ich bin zum Glück auch in der Lage, mich nach solch Trüben Tagen aufzurappeln.

Liebe Grüße ins Wochenende

Letreo

[Curd Belesos]

Es hat etwas morbid-Exklusives, sich seinem Kummer und Schmerz so richtig intensiv hinzugeben. Ob Weltschmerz oder Seelenqual - ich kann darin baden.

dazu ein Glas Rotwein und "Vom Winde verweht"