Hi, Charis!
Langzeiliges ist imm er schwierig - allzu leicht wirken solche Zeilen entweder unübersichtlich oder künstlich gedehnt. Hier sehe ich keine dieser Schwächen! Fast munter plätschern deine sprachlich schönen zeilen einher!
ein paar Fehlerteufelchen haben dennoch zugeschlagen:
Die Sommerwonnen trocknen hier nur Schneckenspuren,
auf rauhen Steinen glänzen sie wie falsches Katzengold.
Ein Heber zuviel. Streiche "falsches", das ist ohnehin doppelt gemoppelt, denn der Ausdruck "Katzengold" verrät das Falsche ja bereits.)Die Schattenzwerge dehnen sich und werden heimgeholt
Ein Heber zuviel. Streiche "-zwerge".wie an den Kettenzügen alter Kuckkucksuhren.
"Kuckucksuhren" - dir ist da ein "k" zuviel reingerutscht!Die Grillen zirpen, Kühe kauen. Auf den Weiden
erklingen Glöckchen, zart als ob ein Elfchen singe.
Ein Bussard kreist und kreist, ein wahrer Herr der Ringe,
vor bleichen Wolkenschlieren. Soll ich ihn beneiden?
Ganz leise plätschert es, vom klaren Quell versumpfen
die Senken dort. Doch trotzen grau wie Südseeperlen
dem schierlingskrautverseuchten Schlamm die hohen Erlen.
Die Fieberschübe kühlen meine Haut. Im stumpfen
geschwächten Willen rinnt Absinth der Langeweile,
bald blutleer scheinen meine Adern. Doch am Morgen
vollbringe ich noch Wunder: Fern von allen Sorgen
da meditiere ich, und zähle ohne Eile
in wacher Trance noch alle meine nackten Zehen
von eins bis zehn und dann zurück und ich erschlage
die Fliegen, die achtsam nun und bewusst der Plage
Hebungsprall "die acht-". Stell es um: "die Fliegen, die nun achtsam ..."des Karmas ihre Seelenwanderung verstehen.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy