Autor Thema: Schüttelmond-Sonett  (Gelesen 822 mal)

Fridolin

Schüttelmond-Sonett
« am: Juni 15, 2015, 15:15:58 »
Es will der Mond am Abend gerne steigen,
aus Bäumen lugend zwischen Ästen weilen,
doch dann im Bogen Richtung Westen eilen,
wo in den Himmeln ferne Sterne geigen.

Schon machen ihn die Sphärenklänge heiter!
Er möchte deshalb dorthin heiter wandeln
und nicht als Erdtrabant mehr weiter handeln,
o nein, vielmehr als Weltraumhängegleiter

sich aus der trüben Erdenschwere heben.
statt um die Erd zu Himmelsfernen steuern ..
Doch wird es nichts mit fernen Sternenfeuern,
die Erde lässt ihn nicht ins Hehre schweben.

So macht im milden Glanze labend auf
der Mond sich weiterhin zum Abendlauf.

cyparis

Re: Schüttelmond-Sonett
« Antwort #1 am: Juni 18, 2015, 16:36:02 »
Lieber Fridolin -


ich werd verrückt!
Ein geschütteltes englisches Sonett, das allen, aber auch allen Regeln mehr als gerecht wird ....

Hätte ich Sterne oder Punkte zu vergeben - Du stündest an der Spitze.


Neidlos bewundernden Gruß
vom
beinahe sprachlosen
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Fridolin

Re: Schüttelmond-Sonett
« Antwort #2 am: Juni 18, 2015, 17:37:33 »
Hi Cyparis,

dies ist eines von insgesamt fünf Sonetten, die mir im Urlaub auf der Schwäbischen Alb einfielen, zwei davon sind Schüttelsonette. Insgesamt habe ich in meiner Sammlung nun 16 Schüttelsonette.

Vielen Dank fürs Lesen und begeistert Kommentieren.

LG Fridolin