Autor Thema: Auf immer und ewig  (Gelesen 1260 mal)

Seeräuber-Jenny

Auf immer und ewig
« am: Mai 14, 2015, 13:54:40 »
Du meinst, die Freunde, sie sind weg?
Ach wo, da weißt du einen Dreck.
Sie segeln über sieben Himmel
mit weißen Flügeln, steifem Pimmel.

Sitzen auf Wolken, klopfen Karten,
verzehren Äpfel aus dem Garten,
erquicken sich an süßen Reben,
sind frei und werden ewig leben.

So geht die Party munter weiter.
Da droben auf der Himmelsleiter
drängen sich immerfort die Gäste
auf rauschende Willkommensfeste.
« Letzte Änderung: Mai 14, 2015, 17:46:04 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

Erich Kykal

Re: Auf immer und ewig
« Antwort #1 am: Mai 14, 2015, 14:16:29 »
Hi, Jen!

Wie ich weiß, ist ein Freund verstorben, das erklärt die Thematik. Worauf der "steife Pimmel" anspielt, vermag ich nicht zu sagen, bloß dass man derlei bei der Anrede eines Kindes sagt, finde ich zumindest befremdlich! :-\

S3Z3 hat betonten Auftakt - als einzige!

Altern.:

"erhoffen immerfort die Gäste
sich rauschende Willkommensfeste."

Sehr gern gelesen - bis auf den Pimmel! ;)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Seeräuber-Jenny

Re: Auf immer und ewig
« Antwort #2 am: Mai 14, 2015, 15:01:26 »
Hi Erich,

nach Thomas (35), der im Februar starb, ist nun auch Marcus (39) verstorben. Ein ziemlicher Schock für uns alle. Das Gedicht ist als kleiner Trost gedacht, vor allem für Philipp, der seine beiden besten Freunde verloren hat.

Marcus war ein herzlicher und lebenslustiger Mensch, eine rheinische Frohnatur. Was für frohe Zeiten haben wir erlebt!

Marcus war auch ein Dichter. Mein Gedicht ist von einem seiner Texte inspiriert:

wir wollen
die sterne

feiern
so wie
sie fallen

jeder wunsch
ein fest

marcus brühl


Auch ich war gern zu Gast auf seinen rauschenden Festen. Da wurde geschlemmt und getanzt, die Weine waren erlesen, die Gespräche anregend und tiefgründig. In den frühen Morgenstunden, wenn nur noch ein kleiner Kreis von Männern unter sich war ("steifer Pimmel"), habe ich mich dann langsam auf den Weg gemacht. Und so wie auf seinen Festen stelle ich mir unseren Gastgeber jetzt auch im Himmel vor.  ;D

"Mein Kind" bezieht sich auf "große", also erwachsene Kinder, belehrt von der (nase)weisen Seeräuber-Jenny.

"erhoffen immerfort die Gäste" geht aus meiner Sicht nicht, denn im Gedicht sind die ewigen Feste bereits als Tatsache gegeben. Das hat sich auch unter den wartenden Gästen schon herumgesprochen.

Freut mich, dass dir der kleine Nachruf gefallen hat!

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

PS: Habe aus "Mein Kind" "Ach wo" gemacht. Danke für den Hinweis!
« Letzte Änderung: Mai 14, 2015, 17:49:58 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

Seeräuber-Jenny

Re: Auf immer und ewig
« Antwort #3 am: Mai 16, 2015, 12:04:48 »
« Letzte Änderung: Mai 16, 2015, 15:43:46 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

Seeräuber-Jenny

Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

cyparis

Re: Auf immer und ewig
« Antwort #5 am: Mai 24, 2015, 19:02:01 »
Liebe Seeräuber-Jenny -


Dein Gedicht hat etwas sehr Tröstliches für diejenigen, die unter dem Verlust leiden (müssen).
In Gedanken bin ich bei Dir.


Umarmung
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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