Hi, Jana!
Wenn man die Bilder erst zurechtgerückt hat, ein ausdrucksstarkes Werk!
Das Gleichnis von den (Schicksals?)Fäden, die sich verknoten und der bald verbotenen Schere (Sinnbild für die Schwierigkeit, sich aus Abhängigkeitsverhältnissen zu lösen. Wer je in einer Sekte war, weiß, wovon die Rede ist!) finde ich gelungen, aber man muss es öfter lesen, um alles zu verstehen.
Das Gedicht beschreibt eine Person auf dem - freiwilligen - Weg in solche Unfreiheit. Noch hat sie eine Wahl, noch ist die "Schere" nicht verboten, die ihr wieder Freiheit verschafft, aber vor lauter Begeisterung für ihren "Meister" (Gehirnwäsche? Unselbstständigkeit?) geht sie stur weiter den Weg unreflektierter Anbetung und Verherrlichung (ihres Gottes - oder ihres Sektenoberhauptes? Da verschwimmt wohl die Grenze!).
Zuletzt dann die dämmernde Erkenntnis: Auch dieses Himmelreich ist nur Trug und Manipulation?!
Ich hab's da leicht - für mich ist jedes "Gebet" eine Beleidigung des funktionierenden Verstandes!
Aber ich weiß, wie sehr der Mensch sich oft nach Leitung, Führung und der Gnade der ultimativen Wahrheit sehnt. Und solang das so ist, werden andere diese Sehnsucht missbrauchen und ausnutzen!
Das ist meine Deutung - ohne Anspruch auf Korrektheit! Dein Werk mag anders gemeint gewesen sein!
Gern gelesen!
LG, eKy