Ich sitze am PC und schreibe ein - na, was schon - ein Gedicht. Ein Gedicht über Eiszapfen - und eines aus diesem Genre lässt die Haar sich weder sträuben noch ausfallen. Bei mir liegen jetzt jedenfalls an die 27 Barthaare, sechs dickere Horngebilde aus der Brauensippe und – der Länge nach zu schließen - 32 Kopfhaare auf der Tastatur. Ich gebe zu, dass die Zahlen in veritas leicht abweichen mögen.
Spielt auch keine Rolle, denn in diesem Augenblick beginnt es leicht zu schneien – vom Kopf. Es könnte sich um Anzeichen handeln, dass mir in einer gewissen Augenfälligkeit die Haare ausgehen. Na, ja.Ich grüble nur, warum. Großen Anteil daran hat sicher Frau Merkel, die ihrem griechischen Amtskollegen offensichtlich in seiner Argumentation nicht so recht folgen kann. Spanische Unterstützung naht - aber nicht für Merkel.
Wie komme ich auf Merkel? Über ihre Haartracht? Nein. Eigentlich wollte ich ja zur Beruhigung meiner Haarwurzeln über Karl Marx und seinen grundsätzlichen Ansatz schreiben, der ja den sowjetischen Korruptionshaufen, die nicht überbietbare Menschenverachtung dieser Pseudokommunisten (wie trauere ich den italienischen, arbeiterfreundlichen Realkommunisten nach). Ach ja, und wie komme ich auf Karl Marx?
Ganz einfach, weil ich nicht übersehen kann, wie unsere ausgerastete Bankenpolitik ganze Länder in den Ruin stürzt, wie eine „Soziale Marktwirtschaft“ gepredigt wird, die nichts, aber auch gar nichts mit einem gesellschaftlichen Ausgleich und sozial zu tun hat. Wie Konzerne über die Macht des Geldes politische Entscheidungen fast alleine bestimmen, usw. Sehen Sie, darum gehen mir die Haare aus (mittlerweile an die 487). Gut, es mag auch noch andere Gründe geben. Jedenfalls gehe ich rasieren, Oberlippenbart seit 50 Jahren), Brauen und Spitzbart (6 Wochen) müssen weg. Am Abend werde ich einem Hemisphären vertauschten Popo sehr ähnlich schauen.
Es liegen jetzt 502 Heimatlose in der Nierentasse.