Autor Thema: Du nahmst dir eine Neue  (Gelesen 929 mal)

Curd Belesos

Du nahmst dir eine Neue
« am: November 07, 2014, 00:03:56 »
Wo Geißblatt und der wilde Wein
die Laube grün umschlangen,
da sagtest du, ich bin nur dein,
vor Glück die Herzen sangen.
 
Wir schworen uns im Sommerwind
ein Leben lang die Treue,
doch jetzt im Herbst, wo Regen rinnt,
nahmst du dir eine Neue.

Im Schatten vor der Laube dort,
wo wir vereint gesessen,
bläst jetzt der Wind die Blätter fort,
du hast mich längst vergessen.

© Curd Belesos
« Letzte Änderung: November 08, 2014, 00:20:48 von Curd Belesos »
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

Aspasia

  • Gast
Re:Du nahmst dir eine Neue
« Antwort #1 am: November 07, 2014, 00:26:01 »
Im Schatten vor der Laube dort,
wo wir vereint gesessen,
bläst jetzt der Wind die Blätter fort,
du hast mich längst vergessen.

Vom Winde verweht ...

So schlicht und traurig-schön kann Lyrik sein. Ich weiß nicht, ob du diese Strophe instrinktiv so ausgedrückt oder dir dabei Tieferes gedacht hast. Sie hat Tiefe. Wo Schatten ist, scheint die Sonne oder der Himmel strahlt genügend Licht ab, dass noch sanfte Schatten entstehen. Das ist ein harter Kontrast zu der Düsternis einer verratenen Liebe und der herbstlich-depressiven Stimmung. Wie immer das Arrangement zustande kam, es ist gelungen.

Diese Strophe, die nicht das Ende des Gedichts ist, ist für mich der Höhepunkt des Gedichts.

Herzlichen Gruß
Aspasia


Erich Kykal

Re:Du nahmst dir eine Neue
« Antwort #2 am: November 07, 2014, 00:29:13 »
Hi, Curd!

Anmerkungen:

Wo Geißblatt und der wilde Wein
die Laube grün umschlangen,
da sagtest du, ich bin nur dein,
vom Glück die Herzen sangen. Schöner: "vor Glück ..."

Wir schworen uns im Sommerwind, Kein Komma hier.
ein Leben lang die Treue,
doch jetzt im Herbst, wo Regen rinnt,
nahmst du dir eine Neue.

Im Schatten vor der Laube dort,
wo wir vereint gesessen,
bläst jetzt der Wind die Blätter fort,
du hast mich längst vergessen.

Ach wie so bang ist mir mein Herz,
seit dem du mich verlassen "seitdem" zusammen. Komma hier am Zeilenende.
und eine Träne rinnt vor Schmerz,
ich kann es noch nicht fassen. Altern.: "... gar nicht ..."



Gern gelesen!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Curd Belesos

Re:Du nahmst dir eine Neue
« Antwort #3 am: November 08, 2014, 00:26:16 »
Moin moin Aspasia,

deinem weiblichen, lyrischen Feingefühl folgend, habe ich dem Gedicht das überflüssige Anhängsel genommen.

hi, Erich,

du hättest so weniger Arbeit mit meinen Versen gehabt  ;)

Ich danke für eure Hilfe.

LG
CB
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

cyparis

Re:Du nahmst dir eine Neue
« Antwort #4 am: November 08, 2014, 16:45:06 »
Natürlich sangen die Herzen vom Glück!

Lieber Curd,


hochromantisch und ganz nach meinem Gefühl.
Von dieser Laube und dem, was geschah, kann ich ein trauriges Lied singen, dennoch ein glückliches.
Auch unsere Herzen sangen vom Glück - und wer ein Herz hat, zu hören, hört den lautlosen Gesang.

Wunderschön!


Schier schmelzenden Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Curd Belesos

Re:Du nahmst dir eine Neue
« Antwort #5 am: November 10, 2014, 18:18:57 »
Liebe Cyparis,

wie Erich mir bei einem seiner Gedichte schrieb, kommt auch bei mir manchmal das Schöne direkt aus dem Bauch.

Daher habe ich S4 weg gelassen.

Es war der Versuch einen Abschluss zu finden.

Aspasia machte mir dann jedoch klar, dass ein "Herunterfahren" nicht von Nöten sei.

Danke für dein singendes Herz, ich liebe diese Melodie.

Curd
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch