Hi, Curd!
Schön gedichtet! Die Anmerkungen:
Sie fliegen fort, die schönen Blütenblätter,
So kommt kein sauberer Reim zu "schmettern" zustande. Alternative: "Der kühle Herbst spielt mit den Blütenblättern,"der Sturm zerstreut sie und der Wind weht rau;
man hört sie keine Jubellieder schmettern,
die Heidelerchen, in des Himmels Blau.
Kein Komma vor "in".Vom Wiesengrunde steigen Moderdüfte
durch fahles Nebelgrau zu mir empor;
Kraniche ziehn in Scharen durch die Lüfte
"Kraniche" ist natürlicherweise auf Silbe 1 betont. Hier unnatürlich. Alternative: "Die Kraniche, sie ziehen durch die Lüfte" - da sparen wir auch gleich die Verkürzung "ziehn" ein.und heiser dringt ihr Schrei zu mir ans Ohr.
Schöner: "und heiser dringt ihr Schreien an mein Ohr."Vorbei das Sommerreich der hellen Sonne
Komma am Zeilenende.die über Wolken sich nur sehen lässt
Komma am Zeilenende.und auch das goldne Laub des Herbstes Wonne
Komma nach "Laub" und am Zeilenende. Das dazwischen ist ein attributiver Einschub, bezogen auf "Laub".hält sich nicht mehr am Zweig der Bäume fest.
Auch hier wäre bei natürlicher Sprache ein betonter Auftakt. Altern.: "es hält nicht mehr am Zweig des Baumes fest." Da hier ein allgemeiner Umstand beschrieben wird, ist hier der Gebrauch des Singulars für beide Begriffe (wie bei "Zweig") sprachlich sauberer: Entweder "an den Zweigen der Bäume" oder "am Zweig des Baumes".
Es zeigt der Tag wenn weit die Blicke schweifen,
Komma nach "Tag".mir schon vom Winter eine kühle Spur,
Schöner: "mir schon des Winters bitterkalte Spur," Ein Genitiv macht sich immer gut, der Dativ wirkt stets plump dagegen... wenn nachts den Herbst die ersten Fröste streifen,
kommt bald der Winterschlaf in die Natur.
Schöner: "... für die Natur."Das Gedicht in seiner rund und weich fließenden Herbstmelancholie gefällt mir ausnehmend gut - du hast die Stimmung wunderbar und wertfrei beschreibend eingefangen.
Sehr gern gelesen und beklugscheißert!
LG, eKy