Lieber Erich,
meine Vorredner haben schon alles gesagt, und dem kann ich mich ohne Wenn und Aber anschließen.
Ein Gedanke ist mir noch gekommen: Das Gedicht hat für mich einen nostalgischen Touch, nicht, weil das lyrische Ich eine gewisse Lebenserfahrung hat, sondern weil dieses Wandeln durch bekannte Straßen und an Wohnungen vorbei, deren Bewohner der Wandernde kennt, mir heute gar nicht mehr machbar erscheint. Dein Gedicht erzählt eine Geschichte aus der Zeit, als die Menschen noch näher beisammen waren, nicht so anonym und abgekapselt wie heute. Die Leute wohnten anders (und auch länger in derselben Wohnstatt) und bewegten sich im Hof und auf der Straße anders, überhaupt waren sie viel mehr draußen. Aus meiner Kindheit ist mir diese Art, mit seiner Umgebung zu leben, noch bekannt. Es war die Zeit, in der noch romantische Werbung wie die mit dem Romika-Mann, der abends um acht Uhr durch die Straßen zog, um die Laternen zu löschen und die Menschen zur Ruhe zu mahnen, Jung und Alt Freude bereitete.
Lange vorbei. Aber wie auch immer, Erich, Dein Gedicht ist wundervoll.
Lieben Gruß
Aspasia