Autor Thema: Denke  (Gelesen 813 mal)

cyparis

Denke
« am: Juli 27, 2014, 21:35:42 »

Papa Denke


Den Hammer hab ich mir gerichtet.
Den Schreiber greife ich von hinten an.
(Nur wenig ist in meinem Faß geschlichtet).
Mich hält ein dumpfer Hunger fest im Bann.

Ich bin der gute Mann von nebenan.
Ich will auch keinen leiden sehn.
Es ist, daß ich nicht anders kann,
zuviel Hunger war mir einst geschehn.

Zähne hab ich zur Genüge:
So etlich Hundert mögens sein.
Daß ich Gewicht genaustens wiege:
D e r Unterschied muß doch gewogen sein.

Häutig mach ich mir die Senkel.
Dazu brauchts ganz besondere Geduld.
Es dient dazu nur Oberschenkel.
Ich eß so gern. Das ist nicht meine Schuld.


Bin ich zu dumpf?
Auch ich bin Gottes Kind.
Ich bin zu gierig und zu stumpf.
Nur manchmal zuckts in mir:"Sünd!".

Ich laß Euch meinen alten, groben Leib.
Vors Volk will ich nicht treten,
Komm Euch zuvor. Häng hie mit meinen Gräten.
Damit ich nie mehr hungrig bleib.


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(Hunger ohne sexuelle facon)
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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