Hi, Ingo!
Also mit explizit lyrischen Texten hast du so deine Probleme...
Der teilweise wunderbar getragene Duktus wiegt des Lesers Seele erst ins Träumen, nur um ihn dann mit so unlyrischen und krassen Worten "eiskalt" zu erwischen wie "Schneepölster", "Weißdünen" und vor allem: "Spielwiederholung"!
Erst mal - der Plural von Polster ist durchaus ebenfalls "Polster": der Polster - die Polster. Bei diesem Wort denke ich baer eher an eine Sofalandschaft. Zumindest das "ö" sollte hier verschwinden.
Die "Weißdünen" klingen eher nach Wüste als nach Winter, denn da nannt man diese Gebilde "Schneewehen". Die Zusammengesetztheit des Wortes erinnert auch eher an einen wissenschaftlichen Terminus als an schmiegsame Lyrik.
Na, und über "Spielwiederholung" müssen wir nicht wirklich reden, oder? Das gehört ins aktuelle Sportstudio, aber nicht in einen lyrischen Kontext!!!
Obwohl man bei dir an manchen Stellen nicht sicher sein kann, ob du nun ein ernsthaftes lyrisches Werk schaffen möchtest oder diese Dichtform nur ironisch anwendest, glaube ich hier doch, es ist dir ernst mit dem lyrischen Gedanken. In diesem Falle solltest du diese eher unpassenden Worte verschwinden lassen - das ist zumindest meine Sicht der Dinge!
Abgesehen von diesen paar unrunden Stellen eine wunderbare Hommage an die typische Postkartenwintertraumlandschaft, für die wir - soweit sie überhaupt eintrifft - Monate kalten, feuchten und schmutzigen Schmuddelwetters in Kauf nehmen müssen!!!
Sehr gern gelesen!
LG, eKy