Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803)
Ach, könnt den Pegasus wie Gleim ich reiten,
ließ aus der Feder Reim um Reim ich gleiten.
Doch niemals kann ich dich erreichen, Gleim,
ich finde immer nur den gleichen Reim.
Friedrich Schiller (1759-1804)
Wie leuchtet mir vom Schillerstein
des Schwabendichters stiller Schein.
Ich steh vor deinem Steine, Schiller,
und werd in deinem Scheine stiller.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Thomas Bernhard (1931-1989)
Robert Gernhardt (1937-2006)
Es traf mal Thomas Bernhard Goethe
und schwärmte, was ihm Gernhardt böte.
Fragt Goethe: „Wenn mich Gernhardt buht,
sag, findest du dies, Bernhard, gut?“
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
In Hamburg wächst auf Lessing Moos,
das wäre er mit Messing los.
Begeistert hört man Lessing droben
nun auch das Messing Dressing loben.
August Graf von Platen (1796-1835)
Heinrich Heine (1797-1856)
Nach Heine Graf von Platen späht,
ob der sich mit dem Spaten bläht.
Noch heut im Grabe Heine bebt,
wenn Platen nur die Beine hebt.
Bertolt Brecht (1898-1956)
Ein Hecht schien prächtig Brecht geraten.
Doch hat er ihn nicht recht gebraten,
drum mit dem Hecht zu Recht gebrochen.
Lang hat‘s nach Hecht bei Brecht gerochen.
Paul Heyse (1830-1914)
Ein Schüttler einen weise hieß,
der ihm den Weg zu Heyse wies.
Doch nach erfolgter Heyseweihe
verschlangen ihn zwei weiße Haie.
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Um es mit Ringelnatz zu sagen:
„Man hat an manchem Satz zu nagen.
Als ich mit einem Satz gerungen,
da hat im Loch die Ratz gesungen.“