Lieber Erich, lieber Galapapa,
für eure ausführlichen und anerkennenden Kommentare bin ich sehr dankbar und es freut mich natürlich sehr,
dass euch mein Gedicht die Mühe wert war, sich damit so eingehend zu befassen!
Vielen Dank für die schönen, lobenden Anmerkungen!
Weiters möchte ich darauf eingehen, wodurch und wie es zu diesem Gedicht gekommen ist.
Da du, Erich, stets empfiehlst die Gedichte des genialen Rainer Maria Rilke zu lesen, mache ich das mittlerweile
einigermaßen regelmäßig. Bei diesen Gelegenheiten stoße ich nun immer wieder auf ausgefallene Reimschemata,
die ich sehr ansprechend finde und benutze sie quasi als Lehrstoff. Ich orientiere mich an den Reimwörtern, notiere
alle Möglichkeiten, die mir dazu einfallen und mache mich daran aus diesen Vorgaben ein eigenes Gedicht zu erstellen.
Ich hoffe nur, dass diese Vorgehensweise legal ist und ich kann versichern, dass ich meine Texte ganz allein erarbeite.
Das ist natürlich nur einer der vielen unterschiedlichen Anstöße, die ich als Inspirationsquelle für meine Schreiberei nütze.
Um das noch besser zu verdeutlichen möchte ich hier noch das Gedicht von Rilke einstellen, das der Anstoß zu meinem war.
Ich habe mich jedoch für den unbetonten Zeilenanfang entschieden, aber die beiden Zeilen mit jeweils nur 4 Hebern, habe ich
übernommen, die sind also nicht aus Unachtsamkeit entstanden sondern ganz bewusst eingesetzt!
Städtische Sommernachtvon Rainer Maria Rilke
Unten macht sich aller Abend grauer,
und das ist schon Nacht, was da als lauer
Lappen sich um die Laternen hängt.
Aber höher, plötzlich ungenauer,
wird die leere leichte Feuermauer
eines Hinterhauses in die Schauer
einer Nacht hinaufgedrängt,
welche Vollmond hat und nichts als Mond.
Und dann gleitet oben eine Weite
weiter, welche heil ist und geschont,
und die Fenster an der ganzen Seite
werden weiß und unbewohnt.Ich hoffe ich konnte veranschaulichen, wie dieses Gedicht zustande kam und natürlich sind hier meine ganz persönlichen
Empfindungen mit eingeflossen und zum Tragen gekommen!
Es grüßt euch beide ganz herzlich
Daisy