Wilde-Leidenschaft
Schecke , Brauner, Rappe - alle sattelfrei.
Selbst der Schimmel unter diesem
blauen Jenseits. Grasen dort
in den letzten Tagen des Oktobers.
Weiden, was zu weiden ist. Und dort
oben ziehen wilde Wolkenherden,
weißgegraute, dunkle, schwere
hin, her, ins fleckenlose Indigo.
Herbstesstürme,
Böen künden dieses
Kommen an, manchesmal so unbeherrscht,
rauschen durch der Eichen Blätter,
die als letztes sich noch halten.
Winter wartet; nicht mehr lang!
Da - in ihren Augenpaaren:
Achtsamkeit von Anbeginn!
Nur dann scheuen,
wenn Wildes sie reißen,
schlagen kann.
Fängt und holt man alle, in die Ställe?
Zum Schutz? Vor des Winters Krallengang.
Selbst droben, die ungestümen Horden,
treibt der späte Bunte
reich an Gespielinnen so vor sich her.
Mal nach Westen, mal nach Süden,
allerorten treibt er sie.
Dort im Norden und im Osten
schlägt er dann als erstes zu.
Bitter kalt.
Und mein Herz ersehnt
die Freiheit, gleich dem ungestümen Hengst.
Sucht nach reifen Stuten,
weiten Steppen.
Wild und frei, das täte gut!
Doch das Kommen ist nicht Reife,
mager und entbehrungsreich.
Kommt der Frühling, will ich
steigen. Steigen immer, immerzu.
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