Autor Thema: Harmonie störend  (Gelesen 803 mal)

Ingo Baumgartner

Harmonie störend
« am: September 09, 2013, 09:16:06 »

Der festlich fein gedeckte Tisch
trug eine Vase, mit ganz frisch
geschnittnen gelben Blumen und
den  Aschenbecher, Pressglas, rund,
dazwischen eine Maggiflasche
mit liebevoll gebundner Masche.

Auf einer hübschen Seidendecke,
im Abstand, fast schon an der Ecke,
stand einer, metrisch sehr verschieden,
und daher offenbar gemieden,
als ob er lyrisch räudig wär.
Es war, man ahnt’s, der SalzstreuER.



Erich Kykal

Re:Harmonie störend
« Antwort #1 am: September 09, 2013, 09:58:46 »
Hi, Ingo!

Erfrischend, wie du die Gedichtstruktur selbst in den Inhalt einbeziehst! Ein köstliches Bonmot, diese Conclusio! Und die Beschreibung zuvor: Lyrisch sehr hochwertig, das hätte als "ernstes" Gedicht durchaus Bestand!

Ich hab vor einiger Zeit auch einen Tisch beschrieben, allerdings NACH einem fürstlichen Mahle. Deine Zeilen haben mich daran erinnert, auch wenn man meiner Version nichts Augenzwinkerndes war.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Daisy

Re:Harmonie störend
« Antwort #2 am: September 09, 2013, 13:20:01 »
Hallo Ingo,

was für ein tolles Gedicht, das gefällt mir sehr! Rhythmus und Wortwahl ganz wunderbar und insgesamt aus einem Guss. Klasse!

LG Daisy

Ingo Baumgartner

Re:Harmonie störend
« Antwort #3 am: September 10, 2013, 07:55:26 »
Freut mich, Daisy, wenn die kleine Spielerei gefällt. LG Ingo

cyparis

Re:Harmonie störend
« Antwort #4 am: September 10, 2013, 20:02:04 »
Feinst!
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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