Hi, Cypi!
.
Kennst Du den Ernst der Hohen Minne,
die dunkle Glut gelobten Blutes?
Die Tiefe der gewählten Sinne,
den Gipfel allerhöchsten Mutes?
Kennst Du den Abgrund tiefsten Leids, Sorry, schreibt man so!
die Wildheit großen Geistesbrandes,
wenn Dich mit einem Blick bereits
die Fessel zwingt des gleichen Bandes? Hintnachgestelltes ist nicht so schön
Kennst Du das Unlösbare, das Geschick,
das Geist zu Geist und Mund an Munde drängt? Besser ohne Wortwiederholung.
Kennst Du das "Nimmermehr zurück!",
das sich in Herz und Fühlen zwängt?
Kennst Du das? Weißt Du darum?
Dann kennst Du meine Fragen.
Und doch: Nie wieder ein "warum?"!
Nie wieder bittre Zukunftsklagen!
Nur noch ein frohes Weiterwagen,
ein "laß es uns gemeinsam tragen"! Umgestellt schöner und besser lesbar.
Es bleibt uns dies Mysterium.
"Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn? Dahin, dahin will ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn..." - Oder so ähnlich. Lehnst du dich hier absichtlich an Goethe an? In jedem Falle: Gelungen!
Was deine wunderschöne Sprachfindung immer wieder leider ein klein wenig trübt, ist der unvermeidbare Eindruck, dass manche Zeilen von der Länge und Sprachmelodie einfach nicht so ganz zueinander passen wollen - zumindest nach meinem "Taktempfinden". Spürst du diese Brüche einfach nicht, oder nimmst du sie bewußt in Kauf, um dich sprachlich oder inhaltlich nicht zu verbiegen? Oder liest du so anders als ich, dass sich dir diese Frage gar nicht stellt?
Wie auch immer, gern gelesen, weil schön und besinnlich.
LG, eKy