Autor Thema: Fouday, 1778  (Gelesen 799 mal)

gummibaum

Fouday, 1778
« am: August 07, 2013, 20:20:23 »
   
Am dritten Hornung hörte Lenz:
Das Kind erlag dem Tod.
Ihn drückte Schuld als Konsequenz.
Verließ er es in Not?

Gesicht geschwärzt, im Bußgewand
lief er zurück zum Haus,
wo er im Stroh die Leiche fand -
den Schmerz hielt er nicht aus.

Er rief Gott an, griff fest die Hand
der Kalten, sprach: Steh auf
und wandle! - Wartete gebannt,
doch nichts geschah darauf.

Da kam der Wahnsinn über ihn,
er fluchte Gott und schwor
ihm ab, worauf er jeden Sinn
für Existenz verlor.


(aus dem Fundus)

cyparis

Re:Fouday, 1778
« Antwort #1 am: August 16, 2013, 19:55:16 »
Lieber Gummibaum,


Dein Gedicht über Lenz ist ebenso kraftvoll und wortgewaltig, wie ich  in Büchners Novelle gelesen habe, die ja peitschend, jagend, treibend ist.

Sehr gelungen!


Herzlichen Dankesgruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

gummibaum

Re:Fouday, 1778
« Antwort #2 am: August 21, 2013, 23:16:12 »
Ist die zentrale Stelle für mich in der Erzählung. Danke, Cyparis.

LG gummibaum