Autor Thema: Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen  (Gelesen 2178 mal)

Fridolin

Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen
« am: August 01, 2013, 07:26:38 »
Ein Hahn, der alt und schwach schon ist,
kräht dem zum Trotz noch auf dem Mist.
Er reckt den Kopf, steht da und bläht
erst recht den Hals und kräht und kräht.

Doch schwand ihm Jahr um Jahr die Kraft,
er steht schon lang nicht mehr im Saft
und tut sich schwer von früh bis spät:
Er ächzt und krächzt mehr, als er kräht.

Müd fängt er an um fünf Uhr früh
und schafft bis sechs grad mal ein Ki.
Wie schwoll ihm einst der Kamm voll Stolz!
Das Huhn bleibt cool und denkt: "Was soll's".

Was bleibt dem Hahn noch groß zu tun?
Fürs Ei im Nest braucht ihn kein Huhn.
So kräht wohl hier und da ein Mann,
der gern noch möcht und doch nicht kann.
« Letzte Änderung: August 02, 2013, 07:32:53 von Fridolin »

galapapa

Re:Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen
« Antwort #1 am: August 01, 2013, 10:35:51 »
Lieber Fridolin,
da hab ich herzlich gelacht, danke dafür! :D ;D
Echt ein tolles Gedicht.
Besonders gefallen mir der Reim mit dem "bläht", man sieht den Gockel richtig vor sich, und am Ende der Vergleich mit den menschlichen Geschlechtsgenossen.
Wie wahr, wie wahr!!
Herzliche Grüße!
Galapapa

Erich Kykal

Re:Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen
« Antwort #2 am: August 01, 2013, 10:45:38 »
Hi, Fridolin!

Ich schließe mich Galapapa's Aussage vollinhaltlich an!

S4Z1 - Kein Komma nach "Hahn"!

Gern gelesen!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Fridolin

Re:Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen
« Antwort #3 am: August 01, 2013, 14:04:46 »
Hi, Fridolin!

Ich schließe mich Galapapa's Aussage vollinhaltlich an!

S4Z1 - Kein Komma nach "Hahn"!

Gern gelesen!

LG, eKy

Hi eKy,
warum kein Komma, ist doch erweiteter Infintiv mit zu? Nach den neuen Kommaregeln ist die Kommasetzung häufig in das Belieben des Schreibers gestellt, er kann, muss aber nicht.

LG Fridolin

Erich Kykal

Re:Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen
« Antwort #4 am: August 01, 2013, 22:22:57 »
Hi, Fridolin!

Infinitiv oder nicht, hier gehört kein Komma hin - das ist EIN Fragesatz!

Da bin ich absolut sicher!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Fridolin

Re:Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen
« Antwort #5 am: August 02, 2013, 07:32:31 »
Hi eKy,

du hast mich überzeugt! Was bleibt mir da anders übrig als dir recht zu geben und zuzustimmen?

LG Fridolin

Fridolin

Re:Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen
« Antwort #6 am: August 02, 2013, 07:34:52 »
Lieber Fridolin,
da hab ich herzlich gelacht, danke dafür! :D ;D
Echt ein tolles Gedicht.
Besonders gefallen mir der Reim mit dem "bläht", man sieht den Gockel richtig vor sich, und am Ende der Vergleich mit den menschlichen Geschlechtsgenossen.
Wie wahr, wie wahr!!
Herzliche Grüße!
Galapapa

Liebe Galapapa,

ich hab's dein Lachen gehört, hat mich sehr gefreut. Ich hab nämlich grad nichts zu lachen.

LG Fridolin

cyparis

Re:Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen
« Antwort #7 am: August 02, 2013, 07:38:47 »
Hahahaha -

Lieber Fridolin,




sehr lustig und morgensternnatzig,
dabei keine leichte Aufgabe!
Man sollte meinen, monosyllabische Gedichte seien ganz einfach;
weit gefehlt!

ich find das Komma schon in Ordnung


Was bleibt dem Hahn noch groß zu tun?

im Sinne von
was bleibt dem Hahn an Möglichkeiten, noch großzutun? (anzugeben)

Dann würd ich aber großtun zusammenschreiben.
Jetzt liegt die Betonung  auf tun.

So oder so:
Klasse!


Lieben Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Fridolin

Re:Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen
« Antwort #8 am: August 02, 2013, 15:55:07 »
Liebe cyparis,

bei den Lyrikern hat witch gemeint, einen Fehler entdeckt zu haben, denn großzutun müsse ich in einem Wort schreiben, was ja dann drei Silben wären. Aber groß tun ist nicht im Sinne von Angeben ist nicht gemeint, sondern, was dem Hahn überhaupt noch zu tun bleibt, wenn er als Gockel gar nicht gebraucht wird. Also in diesem Fall tatsächlich ohne Komma. Gedichte in einsilbigen Versen sind in der Tat schwer, man ist in der Wortwahl sehr eingeschränkt.

Liebe Grüße
Fridolin

cyparis

Re:Der Hahn - Gedicht in einsilbigen Versen
« Antwort #9 am: August 02, 2013, 16:45:18 »
Ja dann!
Ich hatte das wirklich als großtun verstanden.
So oder so -
äußerst gelungen!


Ganz lieben Gruß, Fridolin,


von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte