Hi, Daisy, Cypi!
Schon mal von Ödipus gehört? Okay, der passt hier nur indirekt, weil er ja nicht wusste, wen er da heiratet.
In diesem Fall sollte es ein Stück Sozialkritik werden. Ich wollte die angestaute Aggression und Wut eines von der eigenen Mutter missbrauchten Jungen verdeutlichen. Selten, aber doch sind auch Frauen diesbezüglich Täter, und besonders schlimm für einen Knaben ist die unverschuldete, aber nicht minder zwingende sexuelle Abhängigkeit von der eigenen triebgestörten Mutter. Am allerschlimmsten, wenn sie ihn nur als Spielzeug benutzt und nicht liebt, ihn mit ihrer Macht manipuliert und erpresst.
Dass er sie für all seine Hassfantasien - die ja eigentlich sie erst verschuldet hat - auch immer brav um Erlaubnis fragt, zeigt das extreme Abhängigkeitsverhältnis, die absolute Gängelung und die Macht, die sie über dieses bewusst unreif gehaltene Kind ausübt. Wer so benutzt wird, hat kein Selbstwertgefühl und beginnt irgendwann alle Welt zu hassen, weil ihm keiner da raushilft. Unlogisch, ja - aber sag das mal dem gequälten Unterbewusstsein solch eines Menschen!
Wenn das eigene Begehren als Perversion empfunden wird - was könnte niederschmetternder sein? Hin- und hergerissen zwischen Mutterliebe, sexueller Begierde, Gewissen und Selbstekel kann da wohl kein geistig gesunder Teenager heranwachsen, oder?
Ich habe dieses Szenario aus irgendeinem Krimi - bitte frag mich nicht, wann und welcher - und durch irgendeinen Trigger stieg das wieder so in mir hoch (Ich denke, als ich einen Song der "Ärzte" hörte). In diesem Krimi ging es um einen Fünfzehnjährigen.
Und nein, es ist wirklich nicht autobiographisch. Meine einstens starke Mutterbindung resultierte aus vielem, vor allem aber aus der Unfähigkeit meines Vaters, mir gegenüber tiefe Emotionen zu zeigen - obwohl er mich wirklich sehr geliebt hat! Seltsamerweise bin ich heute ebenso "freundlich unverbindlich gefühllos" nach außen wie er...
LG, eKy