Autor Thema: Im Spiel der Tage  (Gelesen 876 mal)

Erich Kykal

Im Spiel der Tage
« am: Mai 05, 2013, 09:38:25 »
Wir treiben im Gebärdenspiel von Tagen
und ahnen um die Unabwendlichkeit,
dass auch ein letzter kommt für unsre Zeit
und wir nicht ewig in die Dinge ragen.

Wir würden gerne uns der Pflicht entschlagen,
das Leben loszulassen wie ein Kleid,
das ausgetragen ist. Wir sind bereit,
vom hier Erreichten selbst uns loszusagen

für nur ein längeres und heiles Dauern,
auch wenn Dämonen uns darin belauern,
die wir uns leichthin selber zugefangen,

als wir in jungem Übermute dachten,
dass wir Geschichte, keine Fehler machten -
als wir den Tag nicht liebten, sondern zwangen.
« Letzte Änderung: Mai 07, 2013, 13:25:54 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Im Spiel der Tage
« Antwort #1 am: Mai 05, 2013, 10:14:27 »
Lieber Erich,


ich habe wieder das gleiche Problem mit Seinem Sonett - wie schon so oft.
Woher soll ich Lobesworte nehmen, die noch taugen?

Du scheinst immer wieder direkt in meine Seele, mein Empfinden zu tauchen und daraus zu schöpfen.
Welch ein gebenedeiter Tag!


Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Im Spiel der Tage
« Antwort #2 am: Mai 05, 2013, 10:35:34 »
Hi, Cypi!

Schöpfen tu ich nur aus dem eigenen Innersten, das - seit Jahren in der Waage zwischen Lebensangst und Sterbensangst - im Grunde gelähmt ist und untätig bleibt...
Ich lasse mir das Leben zustoßen wie meine Gedichte - und diese reflektieren mich auch so.

Vielen Dank für die Vergötterung ("gebenedeit" zu verwenden hat schon religiöse Züge... ;D)!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Im Spiel der Tage
« Antwort #3 am: Mai 05, 2013, 11:15:37 »
Nein, mit den Segnungen der Religion hab ich nichts am Hut.

Ich meinte es im übertragenen Sinne (von benedictum)

"gepriesen, gelobt" :)
Der Schönheit treu ergeben
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copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Im Spiel der Tage
« Antwort #4 am: Mai 05, 2013, 16:34:33 »
Benedictum, benedaktum -
in Afrika laufen die Weiber nackt rum.
Bei uns tragen sie Kleider - Leider! -
und zeigen sie bestenfalls Wade. - Schade!

 ;D ;D ;D

Ein alter Spruch aus Kirchenkreisen.... ;) :D

LG, eKy
« Letzte Änderung: Dezember 01, 2020, 19:04:13 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Daisy

Re:Im Spiel der Tage
« Antwort #5 am: Mai 06, 2013, 20:28:47 »
Halleluja, ach nein, hallo Erich!

Also wenn so etwas dabei herauskommt, wenn bei dir tote Hose ist, dann kann ich nur sagen: Die Hose stellt sich scheintot!!!  ;) :D

Dieses Sonett gefällt mir wieder ganz besonders gut und ich freu mich schon jetzt auf dein nächstes Buch, in dem hoffentlich alle
diese wunderbaren Gedichte enthalten sein werden.  :)

LG Daisy