Hallo Daisy,
Romulus/Cyparis hat mich angelockt und ich stoße gleich auf ein schönes Gedicht von dir. Gern gelesen. Prima. - Wenn mir jemand erklärt, wie ich hier eigene Gedichte einstellen kann, werde ich es tun. Die Rechtschreibhilfe hier ist sehr gut für mich, da ich oft Fehler übersehe, der Rest -noch- verwirrend. Drei heute geschriebene Texte stelle also erst einmal hier ein und sage "sorry!" für meine Unbeholfenheit.
LG gummibaum
Zartes
Was du nicht spürst, es ist vorhanden,
dein Sinn verfehlt nur seine Art
und glaub, es sehnt sich aus den Banden,
befrei es, gib ihm Gegenwart.
Nimm's auf, soll es das meine bleiben
und ausgegraben wächst es noch,
es möchte seltne Blüten treiben -
was du wahrnimmst, reißt ein Loch...
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Moribund
Die Unruh lässt die Decke abwärts gleiten
und zeigt den Körper mager und verbraucht,
der aus den trocknen Lippen Worte haucht,
unhörbar, Atem kann die Brust nicht weiten.
Die Stirn ist heiß, das Nahe strebt in Weiten,
die Augen suchen etwas in dem Raum,
der leere Blick fasst deutlich wie im Traum,
was niemand sonst sieht, fern, aus alten Zeiten.
Und immer wieder hebt die Hand sich weisend
und deutet Rätsel sorgsam, von Belang,
wie magisch in der Luft in Zeichen kreisend
und manchmal von Gesehenem auch bang
schließt sich das Auge schon, vereisend,
was war und was so lange lieblich sang.
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Luft
Ich bin so ungeformt, durchdringe,
wo immer zarte Poren sind,
so leicht, dass ich mich aufwärts schwinge,
sobald ich etwas Wärme find.
Und doch, so unsichtbar ich weile,
den Blütenstaub verteile ich,
zerstöre stürmisch, wo ich eile,
bin Atem und belebe dich.
Und lass die Meteoren glühen,
verglühen - schütz den Erdenball
und mich von ihm sanft mit sich ziehen,
entschwinde nicht im weiten All.