Unter Glyzinien

[Daisy]

Unter dem Glyzinienbogen
saßen wir in froher Runde,
teilten manche schöne Stunde.
Laren blieben uns gewogen,
zeigten sich mit uns im Bunde.

Unter den Glyziniendolden
träumten wir von großen Reisen,
Abenteuern, lauten, leisen,
und der Weg erschien uns golden.
Jugendfreuden lasst euch preisen!

Unter den Glyzinienranken
sehne ich mich voll Verlangen
nach der Zeit, die längst vergangen,
dennoch lebt in den Gedanken,
die mein mattes Ich umfangen.


Für Cyparis 

[cyparis]

Ich bin überwältigt!

Ja, woher kommt mir der Segen?
Sinds die lichten Liladolden?
Ist der Duft aus einstgem Regen,
ist es das Gedicht der Holden?

Rührung drängt mich, mich zu neigen
vor den Biberschwänzenzweigen*
ebenso wie vor den Grüßen.
Sie konnten mir den Tag versüßen.




Mehr fällt mir im Moment nicht ein...




* die vollerblühten Dolden hießen hier u.a. auch "Biberschwänze".
Leider werden die Glyzinien hier allerorten gekappt.
In Mutters Garten stehen noch zwei (habe ich gepflanzt, aber leider blühen sie nicht).


Schüchterne Umarmung
von
Cyparis

[Daisy]

Liebe Cyparis,

das war so eine spontane Eingebung,
nachdem du an anderer Stelle vom Glyzinienbogen schwärmtest.

Und heute hat sich dann noch ergeben, dass es auch als kleines
Trostpflaster taugen könnte. 

Ich freu mich auch riesig über dein Antwortgedicht
und ganz besonders über deine schüchterne Umarmung,
die ich ganz spontan mit einer ebensolchen beantworten möchte.

Ganz liebe Grüße von
Daisy