Autor Thema: Zerbrochene  (Gelesen 929 mal)

Erich Kykal

Zerbrochene
« am: Dezember 12, 2012, 18:51:38 »
Wer sind wir, dass wir so geworden sind?
Dass wir in Streit und ewig Widerstreiten
einander Schande nur und Weh bereiten,
am Ungereiften reifend wie ein Kind?

Wir stolpern durch die Zimmerflucht der Zeiten.
Für jeden Raum, der um uns neu beginnt,
zerfällt ein anderer, sein Bild zerrinnt,
wo wir vergesslich über Trümmer schreiten.

Die Augenfenster sind uns eingeschlagen,
die Werte welk, die uns ins Morgen tragen,
wenn wir die Häupter voneinander wenden.

So vieles bliebe, doch nichts bleibt zu sagen,
wo wir Zerbrochene ins Leben ragen,
als eines nur: Auch dieser Schmerz wird enden.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Zerbrochene
« Antwort #1 am: Dezember 14, 2012, 12:09:32 »
Lieber Erich Kykal -


das ist wieder so tief und groß, daß die Worte versagen.
Aber:
Sind wir vergesslich oder doch eher vergessend?

Wenn ich schreibe:
Macht Platz!
weißt Du sicher, wie es gemeint ist.

Bewundernden Gruß
von
cyparis

Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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